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Porsche platziert größten Schuldschein seiner Geschichte

Porsche fließen durch einen neuen Schuldschein 1,1 Milliarden Euro zu.
Porsche

Der Autohersteller Porsche hat über einen Mega-Schuldschein 1,1 Milliarden Euro eingesammelt. Es ist der größte Schuldschein in der Geschichte von Porsche und eine der größten Schuldscheintransaktionen der vergangenen Jahre, rühmt sich der Konzern. Nach Angaben von Porsche haben sich über 150 institutionelle Investoren an dem Schuldschein beteiligt, 45 Prozent des Gesamtvolumens wurde von internationalen Investoren getragen. Begleitet wurde die Transaktion von der Landesbank Baden-Württemberg und der UniCredit.

Der Schuldschein wurde in Tranchen mit Laufzeiten von drei, fünf und sieben Jahren begeben. Wie hoch die Verzinsung ist, gibt Porsche nicht bekannt. Allerdings seien die Kupons für alle Tranchen jeweils am unteren Ende der Vermarktungsspanne festgelegt worden, erklärt die VW-Tochter.

ZF, Mann+Hummel, HeidelbergCement: Der Schuldscheinmarkt boomt

Die neuen Mittel will Porsche für die Refinanzierung einer im Februar ausgelaufenen Anleihe im Volumen von 1 Milliarde Euro nutzen, sagte Porsche-CFO Lutz Meschke. Außerdem sollen die Mittel in „ambitionierte Investitionsvorhaben, beispielsweise im Bereich E-Mobilität“ gesteckt werden, so Meschke.

Insgesamt ist der Schuldschein deutlich überzeichnet gewesen – ursprünglich hatte Porsche ein deutlich geringeres Emissionsvolumen angestrebt. Doch das dürfte auch auf Marketinginteressen zurückzuführen sein, denn der Hunger der Investoren auf Schuldscheine ist groß, vor allem wenn sie von so bekannten Unternehmen wie Porsche emittiert werden. Selbst deutlich weniger profilierte Emittenten haben in den zurückliegenden Monaten ihre Schuldscheinemissionen deutlich aufgestockt, kürzlich zum Beispiel erst der Telekomkonzern Freenet, der 560 Millionen Euro einsammeln konnte.

Der Boom des Schuldscheinmarkts hat zahlreiche bekannte Unternehmen angelockt. Im Januar platzierte HeidelbergCement einen Schuldschein von 625 Millionen Euro, um die Italcementi-Übernahme teilweise zu refinanzieren. Dem Automobilzulieferer Mann+Hummel flossen im Oktober vergangenen Jahres ebenfalls 1,1 Milliarden Euro zu. Den bisher größten Schuldschein von 2,2 Milliarden Euro platzierte ZF Friedrichshafen vor rund einem Jahr.

julia.schmitt[at]finance-magazin.de

Julia Schmitt ist Redaktionsleiterin von FINANCE-Online und Moderatorin bei FINANCE-TV. Nach ihrem Studium der Volkswirtschaftslehre und Publizistik an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz stieg sie 2014 bei F.A.Z. BUSINESS MEDIA ein. Sie betreut die Themenschwerpunkte Wirtschaftsprüfung und Bilanzierung und ist Trägerin des Karl Theodor Vogel Preises der Deutschen Fachpresse.