Liebe Leserinnen und Leser,
als hätte die Automotive-Branche mit dem strukturellen Wandel hin zur Elektromobilität nicht ohnehin schon alle Hände voll zu tun, kam in diesem Jahr auch noch die Coronakrise hinzu. Ein echter Schock für die gesamte Industrie – doch besonders die kleineren Zulieferer dürften unter den Folgen der Krise leiden. Das drückt auch die Bewertungsniveaus am M&A-Markt, die im Sog der Coronakrise auf ein Rekordtief gesunken sind.
Derzeit wechseln Unternehmen aus dem Bereich Fahrzeugbau und -zubehör für durchschnittlich 6,9x Ebit den Besitzer, zeigen die aktuellen FINANCE-Multiples. Das liegt deutlich unter dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre von 7,7x Ebit. Kleinere Zulieferer sind am M&A-Markt derzeit teilweise nur noch 4,9x Ebit wert. Und Marktexperten schätzen, dass die Talsohle bei den Automotive-Multiples noch lange nicht erreicht ist.
Für die M&A-Strategen in den übrigen Branchen gibt es aber auch gute Nachrichten: Über fast alle Branchen und Größenklassen hinweg haben sich die Multiples wieder von ihrem Corona-Schock erholt. Im April lag der Durchschnitt der FINANCE-Multiples noch bei 8,2x Ebit, aktuell befindet er sich schon wieder bei 8,4x – ein kleines positives Signal in der aktuellen Situation.