Wie informieren Sie sich über den Fintech-Markt?
Zu Beginn sehr systematisch: Wir haben ein Jahr lang einen Researcher beschäftigt und alle zwei Monate ein Update bekommen. Alle sagten, dass die Szene sich alle drei Monate neu erfindet, aber das stimmt so nicht. Die Segmente bleiben gleich, immer mal wieder kommt ein neuer Spieler dazu – mittlerweile verschwinden auch wieder welche. Der Mehrwert einer dauernden Aktualisierung war daher nicht sehr groß. Heute geben wir Themen aus und fangen gezielt an, nach geeigneten Fintechs zu suchen.
Nach welchen Kriterien suchen Sie aus?
Das ist bei uns ein mehrstufiger Prozess. Wir brauchen immer einen „Product Owner“ aus dem Marktbereich, der sich für die Zusammenarbeit mit dem Fintech begeistert und sie treibt. Danach müssen wir das Investment gemeinsam mit dem Product Owner unserem Digitalisierungskomitee schmackhaft machen. Mit der langjährigen Chefin des Beteiligungsmanagements, dem Chefsyndikus, dem Leiter Vorstandsbüro und Strategie, der IT und mehreren Marktbereichen sind dort die wichtigsten Know-how-Träger und Umsetzer vertreten. Wir müssen immer die Frage beantworten, warum eine Kooperation nicht reicht. Erst wenn das Digitalisierungskomitee sich einstimmig für das Investment ausspricht, geht es in den Vorstand.