Wer ist auf Ihrer Debt-Plattform aktiv?
Zuerst haben sich die Banken auf unserer Plattform angemeldet. Manche sind auf der Suche nach neuen Kundenbeziehungen, andere suchen neue Anlageobjekte. Wir haben viele lokale oder regionale Banken, die über ihre Region hinaus investieren wollen – auch gern über Ländergrenzen hinweg. Mittlerweile sind auch Family Offices und Stiftungen als Investoren aktiv, und künftig werden wir verstärkt auch Versicherungen ansprechen.
Was soll den Mehrwert Ihrer Plattform ausmachen?
Ich glaube, unsere Plattform bildet den perfekten Corporate-Finance-Prozess ab. Wir haben zum Beispiel den syndizierten Kredit standardisiert: Der Emittent wählt die Optionen aus und gibt damit den Vertrag vor. Oder nehmen Sie Anleihen: Das läuft bislang ab wie im türkischen Basar im 17. Jahrhundert. Wir haben aus dem Prozess ganz viel herausgeschnitten. Manches ist regulatorisch vorgegeben, manches braucht der Emittent oder der Investor – aber viel bleibt nicht übrig.
Das muss doch auch Banken interessieren …
In der Tat. Wir sind mittlerweile für Banken auch als „Software-as-a-Service“-Anbieter tätig. Im White Labelling wickeln wir für eine zentraleuropäische Bank syndizierte Kredit digital ab.
Halten Sie sich aus dem Thema Risiko raus?
Die juristischen Vorgaben sind in unserer Branche, der Finanzdienstleistung, sehr, sehr streng. Nicht nur halten wir diese sklavisch ein, viele übererfüllen wir auch. Sicherheit und Reputation sind hier alles. Wir lassen kein Unternehmen auf die Plattform, wenn wir unsicher sind. Es bleiben immer noch genügend übrig, denn die Anzahl an top-performing mittelständischen Unternehmen ist riesig. Investoren wiederum bekommen genau, was sie brauchen: Wir haben die Datenräume so aufgebaut, wie sie es wünschen.