Air Berlin ist tief in den roten Zahlen. Der operative Verlust des Unternehmens liegt im zweiten Halbjahr bei 15,9 Millionen Euro, verglichen mit 6,9 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz ist von 1,146 Milliarden Euro auf 1,071 Milliarden Euro gesunken.
Air Berlin wollte zu schnell expandieren. Viele Flugrouten stellten sich als unprofitabel für das Unternehmen heraus. Wie FINANCE berichtete, hat die arabische Fluggesellschaft Etihad Airways der angeschlagenen Air Berlin finanziell unter die Arme gegriffen. Seit Januar 2012 hält sie im Rahmen einer Kapitalerhöhung 29,2 Prozent an der Gesellschaft.
Stefan Pichler will Air Berlin gesundsparen
Trotz der Finanzspritze Etihads durch einen Kredit von 255 Millionen US-Dollar, umgerechnet rund 230 Millionen Euro, schafft es Air Berlin nicht aus der Talfahrt. Immerhin: Für 2016 stellt Pichler schwarze Zahlen in Aussicht.
Bevor Stefan Pichler im Februar 2015 neuer Vorstandschef Air Berlins wurde, setzte die Airline auf das Sparprogramm Turbine. Dieses bestand in erster Linie daraus, die Flotten zu reduzieren, günstigere Flüge anzubieten und Stellen abzubauen. Mit dem Modell hat Air Berlin 400 Millionen Euro eingespart.
Mit Arnd Schwierholz kam ein neuer CFO zu Air Berlin
Doch das hat nicht gereicht, um den Konzern auf Kurs zu bringen. Pichler, der im Februar von Fiji Airways zu Air Berlin gewechselt ist, hat einen Monat nach Antritt weitere Sparmaßnahmen auf den Weg gebracht. Zunächst baute er die Führungsstruktur um und setzte als Finanzchef den bisherigen Vize Arnd Schwierholz ein. Ulf Hüttmeyer, bis dahin CFO, wechselte zu Etihad.
Pichlers zweite Maßnahme sind höhere Flugpreise. Drittens will der CEO weitere Einsparungen vornehmen. Voraussichtlich ab April 2016 soll die oberste Führungsebene auf Boni verzichten.