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Fabian Spilker: „Werden am M&A-Markt wieder aktiver“

Vorstand Fabian Spilker hat für M.A.X. Automation eine neue Finanzierung verhandelt. Oberstes Ziel ist die Fokussierung auf das Kerngeschäft.
M.A.X. Automation

Herr Spilker, seit rund anderthalb Jahren ist M.A.X. Automation sehr präsent am M&A-Markt, Sie fokussieren zurzeit auf das Kerngeschäft. Was steckt dahinter?
Unser Ziel ist es, M.A.X. Automation noch stärker auf das Kerngeschäft im Hightech-Maschinenbau auszurichten. Wir werden am Kapitalmarkt häufig noch als Beteiligungsgesellschaft eingestuft – das liegt in den Anfängen mit der früheren M.A.X. Holding begründet. Doch schon seit Jahren konzentrieren wir uns auf die Wachstumssegmente Industrieautomation und Umwelttechnik und verkaufen Unternehmen nur noch, wenn sie außerhalb dieser Kernbereiche liegen. Dennoch zeigt sich der Bewertungsabschlag, dem klassische Beteiligungsgesellschaften am Kapitalmarkt unterliegen, nach wie vor auch bei uns. Durch die Fokussierung unseres Portfolios wollen wir dies hinter uns lassen. Wir entwickeln uns deshalb konsequent zu einem dezentral organisierten Maschinenbaukonzern mit den Schwerpunkten Industrieautomation und Umwelttechnik.

Dafür haben Sie mehrere Unternehmen übernommen, an anderer Stelle trennen Sie sich von Unternehmen. Wann wird Ihr Umbau abgeschlossen sein?
Wir haben in den vergangenen 18 Monaten unser Kerngeschäft mit mehreren Zukäufen gestärkt. Wir haben die auf Montageanlagen spezialisierte AIM-Gruppe übernommen, den Verpackungsspezialisten NSM Packtec sowie das Robotik-Unternehmen Indat Robotics, das sich sehr gut in unser Kerngeschäft einfügt. Firmen, die nicht zu unseren Kerngeschäften zählen, verkaufen wir. Ende 2014 haben wir uns von Euroroll getrennt, einem Hersteller von antriebslosen Rollenbahnsystemen. Zurzeit läuft bereits der Verkaufsprozess für die Tochter AltmayerBTD. Nach diesem Verkauf werden wir die Fokussierung auf die Kerngeschäfte abgeschlossen haben.

M.A.X. Automation stellt Finanzierung neu auf

Vor wenigen Wochen haben Sie auch die Finanzierung von M.A.X. Automation neu aufgestellt und einen Konsortialkredit über 150 Millionen Euro mit einem Konsortium aus fünf Banken abgeschlossen. Was hat sich verändert?
Mit dem Konsortialkredit haben wir nicht nur unsere Finanzierungskonditionen verbessert, sondern auch die Strukturen deutlich vereinfacht. Zuvor gab es neben einem Konsortialkredit der Holding noch zahlreiche bilaterale Kreditlinien unserer Gruppengesellschaften. Dadurch hatten wir insgesamt mehr als 30 Finanzierungspartner, das war enorm aufwendig. Wir haben daher entschieden, die bilateralen Linien zu beenden und die Konzernfinanzierung in der Holding zu zentrieren. Die neue Finanzierung hat eine Laufzeit von fünf Jahren mit der Option, zweimal um ein Jahr zu verlängern. Damit sind wir auf der Finanzierungsseite für die kommenden Jahre gut aufgestellt.

Stehen mit der neuen Finanzierung im Rücken für die Zukunft noch weitere Zukäufe auf dem Programm?
Wir können Mittel aus der neuen Kreditlinie für Zukäufe nutzen. Bei kleineren Akquisitionen sind wir völlig frei, bei größeren M&A-Deals würden wir uns ab einer gewissen Summe mit unseren Bankpartnern abstimmen. Selbstverständlich müssen wir immer auch die Eigenkapitalquote und die Covenants im Blick behalten. Nach drei Zukäufen in den vergangenen eineinhalb Jahren legen wir zurzeit eine kleine Verschnaufpause ein. Die Zukäufe müssen sinnvoll integriert werden, damit wir Synergien nutzen können. Wir schauen uns aber immer um, ob es in unseren Kerngeschäften interessante Ergänzungen gibt. Ich bin zuversichtlich, dass wir am M&A-Markt bald wieder aktiver werden!

Info

Welche Themen die Finanzentscheider in anderen Unternehmen bewegen, lesen Sie auf unserer FINANCE-Themenseite CFO-Interviews