Der MDax-Konzern Metro plant, sich in zwei börsennotierte Unternehmen aufzuspalten. Damit plane der Konzern, neue Wachstumsmöglichkeiten zu schaffen und die Potenziale der Sparten besser auszuschöpfen, teilte Metro mit. Den neuen Kern des Geschäfts bilden die Elektronik-Ketten Media Markt und Saturn.
Das Großhandels- und Lebensmittelgeschäft von Metro, zu dem unter anderem Cash & Carry und Real gehören, soll dem Unternehmen zufolge in eine neue, eigenständige Gesellschaft übertragen werden. In der bisherigen Metro AG bleibt die Sparte für Elektronikhandel, zu der neben den Ketten Media Markt und Saturn der Online-Händler Redcoon gehört.
Damit wandelt sich Metro vom verzweigten Konzern zu einem Unternehmen mit klarem Schwerpunkt. Die neue Verteilung der Top-Posten unterstreicht das: Der bisherige Media-Saturn-Chef Pieter Haas leitet nach dem Umbau die neue Metro. Der bisherige Holding-CEO Olaf Koch geht in die abzuspaltende Gesellschaft.
Zukünftiger CEO Haas stellt M&A-Deals in Aussicht
„Wir begrüßen den Plan der Metro, zwei eigenständige börsennotierte Unternehmen zu bilden, außerordentlich“, freut der zukünftige Vorstandsvorsitzende Haas sich. „Seine Umsetzung würde für unser Consumer Electronics Geschäft klare und deutliche Vorteile bedeuten. Wir hätten künftig eine Mehrheitsgesellschafterin, die sich ausschließlich auf unsere Branche konzentriert und wir wären der Kern ihrer Aktivitäten.“ Haas sehe großes Potenzial, „dass die so geschaffene Consumer Electronics Gruppe verstärkt in Zukunftsthemen investieren“ werde. Damit könnte Haas meinen, dass die neue Metro M&A-Deals im Elektrohandel in Erwägung zieht.
Die bisherigen Aktionäre der Metro AG, allen voran Großaktionär Haniel, sollen entsprechend ihrer bisherigen Anteilsquote zukünftig an beiden Gesellschaften beteiligt sein, teilte das Unternehmen mit. Sie sollen genauso wie der Handelskonzern von steigenden Börsenkursen durch die optimierten Wachstumsstrategien bei den einzelnen Sparten profitieren. Die Metro-Aktie liegt acht Prozent im Plus.
Bis zur Umsetzung steht dem Handelskonzern aber noch ein weiter Weg bevor: Zunächst müssen Vorstand und Aufsichtsrat dem geplanten Vorhaben zustimmen, anschließend muss sich auch die Hauptversammlung der Aktiengesellschaft mit den Plänen einverstanden zeigen. Der Konzern strebt die Aufteilung in die zwei neuen Gesellschaften Mitte des kommenden Jahres an.