Ausfälle bei Fluggesellschaften oder der Bahn kosten Geschäftsreisende nicht nur Zeit und Nerven, sondern oft auch jede Menge Geld. Die betroffenen Unternehmen rechnen im Durchschnitt mit Mehrkosten für Geschäftsreisen von rund 10 Prozent, ergab die Studie „Geschäftsreiseprozesse 2015“ des Analysehauses Techconsult im Auftrag des Anbieters von Reisekostenmanagementlösungen Concur. Für die Studie wurden im Frühjahr dieses Jahres mehr als 500 Unternehmen zum Thema Geschäftsreiseprozesse befragt. Die Ergebnisse dürften sich seitdem in der Tendenz noch verschärft haben, setzte sich doch zumindest die Streikwelle bei der Lufthansa noch weit über diesen Zeitpunkt hinaus fort.
Insgesamt 61 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, dass ihre Geschäftsreisen im zurückliegenden Jahr durch Streiks an Bahnhöfen und Flughäfen belastet wurden. Unternehmen mit mehr als 2.000 Mitarbeitern waren sogar zu mehr als 70 Prozent bei ihrer Reisetätigkeit von den Streiks betroffen.
Für mehr als zwei Drittel der betroffenen Unternehmen hatten die Streiks auch finanzielle Folgen und wirkten sich negativ auf die Reisekosten aus. Die Mehrkosten entstanden meist durch Stornierungsgebühren, zusätzliche Übernachtungskosten oder Gebühren für alternative Reisemittel wie Taxis. Im Durchschnitt mussten die Unternehmen eine Steigerung von rund 10 Prozent hinnehmen.
Reisekosten verursachen 16 Prozent der Unternehmensausgaben
Für die Studie wurden sowohl Reisende selbst als auch die mit der Reisekostenbuchung befassten Controller befragt. Den Controllern zufolge verursacht der Aufwand für die Reisetätigkeit und die damit verbundenen Verwaltungsprozesse im Durchschnitt rund 16 Prozent der Gesamtkosten eines Unternehmens. Rund 31 Prozent der Reisekosten entfallen dabei auf indirekte Kosten, die durch Abrechnung und Verwaltung entstehen. Allerdings sind große Unternehmen mit mehr als 2.000 Mitarbeitern deutlich effizienter in der Bearbeitung ihrer Reiseprozesse: Sie schaffen es, die indirekten Kosten auf 22 Prozent zu senken.
Viele Finanzabteilungen wollen den Kostenblock für Reisetätigkeit grundsätzlich verkleinern: Jeder dritte Befragte gab an, dass sich die Reiserichtlinien des eigenen Unternehmen in den vergangenen drei Jahren verschärft hätten. Besonders häufig erlebten dies Mitarbeiter in großen Unternehmen.
Ein Grund für die Verschärfung dürfte auch darin liegen, dass viele Mitarbeiter die Vorgaben für ihre Reisekosten übertreten.
Einige Unternehmen kommen mit ihren selbst gesetzten Reisebudgets letztlich nicht aus. 18 Prozent geben an, dass die geplanten Ausgaben im vorangegangenen Jahr überschritten wurden, im Durchschnitt sogar um 15 Prozent. Besonders häufig fielen Mehrkosten bei mittelständischen Unternehmen mit 500 bis 999 Mitarbeitern an. Während im Handel sogar 32 Prozent der befragten Unternehmen eine Überschreitung melden mussten, haben Industrieunternehmen die Budgets anscheinend besser im Griff. Dort hatten nur 14 Prozent Probleme mit außerplanmäßigen Kosten.
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Die Studie „Geschäftsreiseprozesse 2015“ können Sie in unserer White Paper Library kostenlos herunterladen.