FINANCE: Ihr Unternehmen macht traditionell viele Zukäufe, es kommen gleichzeitig aber immer wieder Sonderbelastungen aus Portfoliobereinigungen – auch wieder im Jahresabschluss 2011. Ist Ihr Unternehmensportfolio nach all den Jahren M&A immer noch unfertig?
Anton Hans: Ja, das ist so. Wir haben immer wieder versucht, außerhalb des Kerngeschäfts in Randbereichen schnell zu wachsen, die uns attraktiv erschienen. Das war zum Beispiel Solar, wo wir ab 2008 lange Zeit gute Ergebnisse eingefahren haben. Jetzt haben wir uns aber entschieden, unser Portfolio zu bereinigen und uns stärker auf das Kerngeschäft zu konzentrieren. So wollen wir Bereinigungen in Zukunft auf ein Minimum beschränken. Größere Akquisitionen im Kerngeschäft gehören aber immer noch zu unserer Strategie.
FINANCE: Sie machen inzwischen über 530 Millionen Euro Umsatz, 30 Prozent mehr als vor fünf Jahren. Ihre Marge geht aber seit Jahren zurück. Wieso priorisieren Sie immer noch Wachstum vor Marge?
Anton Hans: Es ist wichtig, dass wir ein wichtiger Spieler im europäischen Markt werden. Dann können wir viel besser die Preise bestimmen und mit unseren Zulieferern bessere Verträge aushandeln.
FINANCE: Aber das zahlt sich noch nicht aus.
Anton Hans: Das ist nicht richtig. Wir sind auf einem guten Weg. 2010 haben wir geliefert, und auch 2012 werden wir wieder Fortschritte machen. 2011 war ein Ausnahmefall. Das liegt aber auch daran, dass Investitionen kurzfristig immer erstmal Marge kosten.
FINANCE: Ein großes Problem ist Ihre Tochterfirma Centrosolar, an der Sie noch 26 Prozent halten und auf die Sie im Jahresabschluss 15 Millionen Euro abschreiben mussten. Kann Centrosolar die Auslese am Solarmarkt überstehen?
Anton Hans: Das maximale Verlustrisiko aus diesem Engagement beträgt für uns 7,4 Millionen Euro – mit so viel steht Centrosolar noch in unserer Bilanz. Ich glaube aber, dass Centrosolar eine der besten Solarunternehmen in Deutschland ist. Die Firma wird überleben.