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Bafin droht Beate Uhse Zwangsgelder an

Dem Unterwäsche- und Erotikunternehmen Beate Uhse drohen Zwangszahlungen.
dannikonov/iStock/Thinkstock/Getty Images

Weil das kriselnde Erotikunternehmen Beate Uhse noch immer keinen Geschäftsbericht für das Jahr 2016 vorgelegt hat, hat die Finanzaufsicht Bafin nun Zwangsgelder in Höhe von 220.000 Euro angedroht. Das teilte die Bafin am gestrigen Dienstagabend mit.

Laut Wertpapierhandelsgesetz muss eine Aktiengesellschaft ihre Geschäftszahlen nach Ablauf des Jahres innerhalb von vier Monaten veröffentlichen. Beate Uhse hatte die Vorlage des Jahresberichts seit April bereits mehrfach verschoben. Zuletzt legte sich der Erotikhändler auf Oktober als Termin fest, ohne aber ein genaues Datum zu nennen.

Beate Uhse muss innerhalb von zehn Wochen Jahresbericht vorlegen

FINANCE-Informationen zufolge hat Beate Uhse nun zehn Wochen Zeit, um den Geschäftsbericht für 2016 zu veröffentlichen, ehe die Bafin die angedrohten Zwangsgelder tatsächlich verhängt. Die Bafin wollte sich zu dieser Frist nicht äußern. Sollten die Zahlen wie angekündigt im Laufe des Oktobers veröffentlich werden, wäre Beate Uhse noch innerhalb dieser Frist.

Offizieller Grund für die Verzögerungen ist der Personalwechsel im Vorstand von Beate Uhse. Zunächst hatte der Handelsmanager Michael Specht im April dieses Jahres den CEO-Posten übernommen. Daraufhin wurde die Veröffentlichung der Zahlen für Mai angekündigt. Im Juni entließ Beate Uhse dann CFO Cornelis Vlasbom, der seit 2013 für die Finanzen der Flensburger verantwortlich war. Seine Aufgaben übernahm ebenfalls Michael Specht, der seitdem als Alleinvorstand agiert. Im Zuge des CFO-Wechsels wurde die Vorlage des Geschäftsberichts erneut verschoben.

Beate Uhse schreibt schon seit Langem rote Zahlen

Der angeschlagene Erotikkonzern steckt schon seit Längerem tief in der Krise und kommt trotz tiefgreifender Sanierungsmaßnahmen nicht aus den roten Zahlen. Eine Restrukturierung der 30 Millionen Euro schweren Mittelstandsanleihe, die 2019 zurückgezahlt werden muss, hatten die Gläubiger abgelehnt.

Zuletzt musste Beate Uhse auch die Zinszahlung für die Anleihe verschiebenes war bereits das zweite Mal. Die Zinsen konnte der Erotikhändler schließlich mit einer Verspätung von 21 Tagen doch zahlen, allerdings nur, weil zwei Notverkäufe Geld in die Kassen gespült hatten.

redaktion[at]finance-magazin.de

Info

Verfolgen Sie die ganze Krise des Erotikkonzerns auf der FINANCE-Themenseite Beate Uhse. Weitere Artikel zu angeschlagenen Mini-Bonds finden Sie auf der Themenseite Mittelstandsanleihen