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Deutsche Post prüft offenbar IPO für Street Scooter

Die Deutsche Post ist auf der Suche nach Wachstumskapital für ihre E-Mobilitätssparte Street Scooter. Ein Börsengang soll dabei auch zu den diskutierten Optionen zählen.
Street Scooter

Die Deutsche Post plant offenbar, für den Ausbau ihrer E-Mobilitätssparte Street Scooter Kapital von außen zu mobilisieren. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur „Bloomberg“ rücken dafür  zwei Quellen in das Blickfeld des Dax-Konzerns: Die Hereinnahme eines externen – wahrscheinlich strategischen – Investors oder ein Börsengang.  Das Bonner Unternehmen wollte den Bericht gegenüber „Bloomberg“ nicht kommentieren. 

Umsatz von Street Scooter explodiert

Die Deutsche Post hat ehrgeizige Wachstumspläne mit Street Scooter. Anders als die meisten etablierten Autohersteller hat der Aachener Mittelständler ein funktionsfähiges Transportermodell entwickelt, das mit Strom fährt. Obwohl erst 2010 als Spin-off aus der RWTH Aachen gegründet, will Street Scooter dieses Jahr schon 15.000 bis 20.000 Fahrzeuge absetzen. Die Produktionskapazität wird zu diesem Zweck verdoppelt. Langfristig soll der Absatz sogar auf 100.000 Fahrzeuge ansteigen. Das günstigste Modell kostet aktuell rund 40.000 Euro.

Im Geschäftsjahr 2016 erwirtschaftete Street Scooter einen Umsatz von 200 Millionen Euro, für 2017 wies die Deutsche Post keine eigene Erlöszahl aus. Der Umsatz dürfte aber deutlich gestiegen sein und könnte dieses Jahr rund eine dreiviertel Milliarde Euro erreichen. „Bloomberg“ zitiert nicht genannte Quellen, die behaupten, als Unternehmensbewertung des einstigen Start-ups stünde mehr als 1 Milliarden Euro im Raum.

Deutsche Post ist größter Kunden von Street Scooter

Die Post führt die Automobilmanufaktur in ihrem neu gegründeten Vorstandsbereich Corporate Incubations. Der Konzern hatte Street Scooter im Jahr 2014 übernommen, nachdem die selbst entwickelten Kleintransporter die Marktreife erreicht hatten.

Damit sicherte sich der Dax-Konzern Zugriff auf die Produktion, die anfangs fast ausschließlich bei der Post landete, die aktuell schon rund rund 5.500 Street-Scooter-Fahrzeuge einsetzt. Inzwischen produziert Street Scooter die Elektrofahrzeuge aber auch für den öffentlichen Markt und kooperiert dabei unter anderem mit dem US-Autokonzern Ford.

andreas.mehring[at]finance-magazin.de