Knapp sieben Monate nach dem ein Säureanschlag auf den Finanzchef des Energiekonzerns Innogy, Bernhard Günther, verübt worden ist, hat die zuständige Staatsanwaltschaft in Wuppertal die Ermittlungen ergebnislos eingestellt. Die Identität der Täter sowie die Motive für das Attentat hätten nicht geklärt werden können, teilte Staatsanwältin Dorothea Tumeltshammer am Freitag mit. „Es gab insbesondere weder Bedrohungen im Vorfeld noch Bekennerschreiben im Nachgang der Tat“, erklärt Tumeltshammer in einer Mitteilung.
CFO Bernhard Günther schwebte in Lebensgefahr
Bernhard Günther war am 4. März, nachdem er mit Freunden joggen war, in der Nähe seines Wohnhauses in Haan bei Düsseldorf von zwei Männern attackiert worden. Sie warfen ihn zu Boden und übergossen den 51-Jährigen im Anschluss mit Säure. Die beiden Männer flohen anschließend unerkannt. Günther gelang es noch zu seinem Wohnhaus zu kommen, von wo aus er schließlich ins Krankenhaus gebracht wurde.
Zeitweise schwebte der Finanzchef in Lebensgefahr, weshalb die Staatsanwaltschaft zunächst wegen versuchten Mordes ermittelte. Wenige Wochen nach dem Anschlag konnte Günther das Krankenhaus wieder verlassen und auch kurz darauf die Arbeit wieder aufnehmen.
Umfangreiche Ermittlungen bleiben ohne Erfolg
Die Ermittler haben nach Angaben der Staatsanwaltschaft einen erheblichen Aufwand betrieben, um die Hintergründe der Tat aufzuklären. So wurden Günther, seine Familie sowie Kollegen des CFOs befragt. Zudem wurden unter anderem Aufnahmen von privaten Überwachungskameras überprüft, um mögliche Fluchtwege der Täter nachvollziehen zu können sowie Ermittlungsexperten hinzugezogen.
Das Ergebnis ist jedoch ernüchternd. „Beweise, die zu einer Identifizierung der Täter geführt hätten, haben die Ermittlungen allerdings nicht erbracht“, heißt es von Seiten der Staatsanwaltschaft in Wuppertal. Sobald sich neue Ermittlungsansätze ergeben würden, werde das Verfahren wieder aufgenommen.
Für Günther war es schon das zweite Mal, dass er attackiert wurde: Bereits vor sechs Jahren wurde er ebenfalls beim Joggen zusammengeschlagen. Und auch damals konnten die Hintergründe und die Täter nicht ermittelt werden. Ob die beiden Taten möglicherweise im Zusammenhang miteinander stehen, ist nicht bekannt.