Die gute Nachricht zuerst: 2014 dürfte für viele deutsche Unternehmen besser werden als 2013. Das glauben zumindest die deutschen Finanzchefs. In einer von FINANCE durchgeführten Umfrage unter mehr als 100 deutschen CFOs aus mittleren und größeren Unternehmen zeigten sich 46 Prozent der CFOs zuversichtlich, dass das kommende Jahr für ihre Unternehmen besser laufen werde als 2013. 44 Prozent rechnen mit einem Geschäftsverlauf wie im aktuellen Jahr. Nur acht Prozent der deutschen CFOs rechnen damit, dass die Geschäfte schlechter laufen werden.
CFOs glauben an eigene Stärke…
Das Jahr 2013 verlief für die deutschen CFOs wie erwartet: 37 Prozent der Finanzchefs gaben an, das Geschäftsjahr sei „wie geplant“ verlaufen, 26 Prozent berichteten von einem besseren oder sogar deutlich besseren Verlauf. Für 30 Prozent der Finanzchefs blieb das ablaufende Jahr hinter den Erwartungen zurück, für sieben Prozent sogar deutlich.
Die befragten Finanzchefs geben sich selbstbewusst, was die Finanzierungskraft ihrer Unternehmen angeht.77 Prozent rechnen in der kommenden Legislaturperiode mit unveränderten Finanzierungskosten für ihre Unternehmen, nur 19 Prozent rechnen mit erhöhten Kosten. 83 Prozent der CFOs glauben zudem, dass ihnen weiterhin die nötigen Finanzierungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen werden, nur acht Prozent rechnen hier künftig mit einer Verknappung des Angebots.
…und befürchten Gegenwind aus Berlin
Rückenwind aus dem politischen Berlin erwarten die CFOs nicht – im Gegenteil: 50 Prozent der Befragten halten die Kernpunkte des zwischen Union und SPD ausgehandelten Koalitionsvertrags für „überwiegend schlecht“ oder sogar „sehr schlecht“. 35 Prozent rechnen mit einem neutralen Einfluss der Berliner Politik auf ihre Unternehmen, lediglich 15 Prozent erwarten sich positive Impulse aus der Arbeit der Großen Koalition.
Vor allem haben die CFOs Sorgen vor steigenden Belastungen und neuer Regulierung – allen voran bei den Energiekosten. Fast 80 Prozent der CFOs erwarten verschlechterte oder sogar stark verschlechterte Energiekosten. Mehr als zwei Drittel rechnen mit steigenden Belastungen aus Steuern und Abgaben. Ebenfalls zwei Drittel erwarten steigende oder sogar stark steigende Arbeitskosten, zum Beispiel in Zusammenhang mit Mindestlohn und Beschränkungen von Werksverträgen. Mittelstandsvereinigung und junge Union hatten in letzter Zeit mehrfach ihrem Unmut ob der wirtschaftspolitischen Leitlinien des Koalitionsvertrags Ausdruck verliehen. Die aktuelle FINANCE-Befragung untermauert diese Punkte mit einem sorgenvollen Feedback aus den deutschen Finanzabteilungen.
Quelle der Grafiken: FINANCE