Leoni kämpft mit Finanzierungsproblemen

Wenn Hans-Joachim Ziems einen Job annimmt, heißt das meist nichts Gutes für den Zustand seines neuen Arbeitgebers. Der 65-Jährige betreute bereits berüchtigte Restrukturierungsfälle wie die Werkstattkette A.T.U, den Holzverarbeiter Pfleiderer oder den Antennenhersteller Kathrein Gruppe. Für alle diese Unternehmen fand sich letztlich eine Lösung. Deshalb genießt Ziems einen exzellenten Ruf in Saniererkreisen.

Seit August 2019 ist Ziems nun schon bei Leoni an Bord, was für die tiefgreifenden Schwierigkeiten des Herstellers von Kabeln, Bordnetzen und Drähten spricht. Allerdings heuerte er dort anders als bei anderen Stationen nicht als Vorstand, sondern „nur“ als Berater an. Die einen sagen, dies deute darauf hin, dass die Lage bei den Franken wohl „ernst, aber noch nicht existenzgefährdend“ sei. Andere wiederum glauben, dass Ziems‘ Berufung in den Vorstand ein fatales Signal an Kunden und Lieferanten gesendet hätte: Schließlich wird er meistens erst dann eingebunden, wenn mehr oder weniger unmittelbar die Insolvenz droht.