Poggenpohl stellt Insolvenzantrag
Der westfälische Küchenhersteller Poggenpohl Möbelwerke hat Insolvenzantrag gestellt. Als Grund gab das Unternehmen Liquiditätsengpässe infolge der Coronavirus-Pandemie an. Das Hilfsprogramm der Bundesregierung habe Poggenpohl nicht nutzen können, da das Unternehmen bereits zuvor eine Restrukturierung durchlief. Rechtsanwalt Manuel Sack (Kanzlei Brinkmann & Partner) wurde als vorläufiger Insolvenzverwalter bestellt. Für weitere Gesellschaften der Gruppe im In- und Ausland sind keine Insolvenzanträge gestellt worden.
Das Unternehmen sucht nun nach neuen Investoren. Zum Verkauf stehen der operative Geschäftsbetrieb sowie die Marke „Poggenpohl“. Ein Distressed-M&A-Team von PwC um Timo Klees und Fabian Dalka leitet den Verkaufsprozess, der bereits bis Ende Juni abgeschlossen sein soll.
ThyssenKrupp restrukturiert Stabilisatorengeschäft
Der Industriekonzern ThyssenKrupp will den Geschäftsbereich Federn und Stabilisatoren in Deutschland straffen. Das Restrukturierungskonzept sieht vor, dass die Herstellung von Stabilisatoren am Standort Olpe bis Ende 2021 auslaufen soll. Künftig soll die Fertigung von Federn und Stabilisatoren in Hagen gebündelt werden. Durch den Umbau entfallen voraussichtlich bis zu 490 Stellen.
Laut Karsten Kroos, CEO der Automobilzuliefersparte des Konzerns, sei die Restrukturierung der beiden Standorte „ein unausweichlicher und richtiger Schritt, um den Geschäftsbereich aus der Verlustzone herauszuführen“. Aufgrund von Überkapazitäten seien die Werke zuletzt nicht mehr wettbewerbsfähig gewesen.
Gerry Weber bittet Gläubiger um Stundung
Die Modekette Gerry Weber muss nach der Restrukturierung über eine Insolvenz in Eigenverwaltung im vergangenen Jahr die Gläubiger um Geduld bitten. Man habe ein Konzept erarbeitet, „das von allen Beteiligten schmerzhafte Beiträge zur Bewältigung dieser nie dagewesenen Krise abverlangt“, sagte CFO und CRO Florian Frank. Das Management baue 200 Arbeitsplätze ab und habe Verträge mit Geschäftspartnern und Lieferanten neu verhandelt, um Liquidität zu sichern, teilte das Unternehmen mit.
Die ehemaligen Insolvenzgläubiger wurden um eine vorübergehende Teilstundung gebeten: Sie sollen 35 Prozent ihrer Forderungen bis zum Jahresende 2023 stunden, dann sollen die Beträge nachgezahlt werden.
Fintyre-Tochter Reiff geht an Bridgestone
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Das größte Unternehmen der insolventen deutschen Fintyre-Gruppe steht vor der Rettung: Der Reifenkonzern Bridgestone will Reiff Reifen und Autotechnik mit 42 Standorten übernehmen, die Freigabe soll bis Juni erfolgen. Finanzielle Details wurden nicht bekannt.
Auch für das Serviceunternehmen Duro Reifenservice sowie den Onlinehändler Reifen24 gibt es laut Insolvenzverwalter Miguel Grosser (Jaffé Rechtsanwälte) eine Fortführungslösung. Das Investoreninteresse gelte bislang ausschließlich den Einzelhandels- und Dienstleistungsbetrieben der Fintyre-Gruppe. „Für die Großhandelseinheiten gab es keine Angebote“, so Grosser. Das Insolvenzverfahren über Reiff sowie die weiteren operativen Fintyre-Gesellschaften war zum 1. Mai eröffnet worden.
Weitere Insolvenz- und Sanierungsverfahren
Der Reparaturdienst Mister Minit will das deutsche Filialgeschäft über eine Insolvenz in Eigenverwaltung sanieren. Zum vorläufigen Sachwalter ist Gregor Bräuer von der Kanzlei HWW bestellt worden. Mister Minit betreibt deutschlandweit 122 Shops und 25 Franchise-Geschäfte. Die Geschäftsführung wird um Christoph Enkler (Kanzlei Brinkmann & Partner) als CRO erweitert. Rechtsanwalt Till Buschmann (Bryan Cave Leighton Paisner) hat die Gesellschaft im Vorfeld sowie bei der Antragstellung beraten und begleitet das Verfahren mit der Geschäftsführung weiter.
Das Handelsunternehmen Heinrich Woerner will sich durch ein Eigenverwaltungsverfahren sanieren. Als vorläufigen Sachwalter bestellte das Heilbronner Amtsgericht Tibor Braun von der Kanzlei Illig, Braun, Kirschnek Rechtsanwälte aus Stuttgart. In dem Verfahren wird das Unternehmen von Alexander Verhoeven (Buchalik Brömmekamp) sowie der Sanierungsberatung Plenovia begleitet.
Der Leiterplattenhersteller Schoeller Electronics befindet sich im vorläufigen Insolvenzverfahren, vorläufiger Insolvenzverwalter ist Michael Lojowsky von Schultze & Braun. Er kann als sogenannter „starker“ vorläufiger Verwalter bereits jetzt eigenständige Entscheidungen für das Unternehmen treffen, da dieses sich zuletzt „führungslos präsentiert“ habe, schreibt der Verwalter in einer Mitteilung. Der Geschäftsführer halte sich in Großbritannien auf und könne aufgrund des Coronavirus nicht ausreisen. „Gleichzeitig ist er aktuell weder per Telefon noch per E-Mail erreichbar“, heißt es weiter. Ein zeichnungsberechtigter Prokurist habe das Unternehmen Ende 2019 verlassen. „Daher gab es zuletzt niemanden, der Bestellungen freigeben oder Zahlungen auslösen konnte“, berichtet Lojowsky.
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Das Modeunternehmen Sinn (vormals Sinn Leffers) hat ein Schutzschirmverfahren in Eigenverwaltung beantragt. Vorläufiger Sachwalter ist Rolf Weidmann (Görg). Das Unternehmen hatte schon 2016/17 ein Insolvenzplanverfahren durchlaufen. Die behördlichen Schließungen von Modeketten hätten die Liquidität des Unternehmens einer Mitteilung zufolge „innerhalb von vier Wochen nahezu aufgezehrt“. Einem Bericht des Branchenportals „Textilwirtschaft“ zufolge hätten zudem die Banken nicht in die Sicherung eines angestrebten KfW-Kredits einsteigen wollen. Zum Unternehmen gehören 23 Filialen.
Auch die Modekette Appelrath Cüpper will sich über eine Insolvenz in Eigenverwaltung sanieren. Aufgrund der behördlichen Schließungen aller 16 Filialen war der Umsatz zwischenzeitlich „nahezu komplett eingebrochen“, teilte das Unternehmen mit. Laut CFO Heinrich Ollendiek habe man „trotz eines Antrags keinen Zugriff auf KfW-Darlehen erhalten“. Vorläufiger Sachwalter der Modehäuser ist Bero-Alexander Lau von White & Case. Die Kanzlei Buchalik Brömmekamp begleitet die Erstellung eines Sanierungskonzepts, Jurist Jasper Stahlschmidt wird für die Dauer des Verfahrens Generalbevollmächtigter des Unternehmens.
Hallhuber will sich unterdessen über ein Schutzschirmverfahren sanieren. Grund für die Schieflage seien Umsatzeinbußen aufgrund der Coronakrise. Mit dem Schutzschirm soll eine drohende Zahlungsunfähigkeit abgewendet werden. Christian Gerloff (Kanzlei Gerloff Liebler), der als Generalbevollmächtigter das Eigenverwaltungsverfahren der ehemaligen Mutter Gerry Weber begleitete, wurde zum vorläufigen Sachwalter bestellt. Sven Tischendorf als CRO und Alexander Höpfner als Chief Insolvency Officer begleiten die Restrukturierung, beide kommen von der Frankfurter Kanzlei AC Tischendorf Rechtsanwälte.
Der Anbieter von Ski-Ausrüstung Schwabe & Baer hat Insolvenzantrag gestellt. Vorläufiger Insolvenzverwalter ist Rolf Pohlmann (Pohlmann Hofmann). Das Unternehmen vertreibt neben anderen die Eigenmarke „Indigo“ sowie in Lizenz Produkte der Marke „Bogner“. Pohlmann bezeichnete es als „erfreulich“, dass das Unternehmen frühzeitig einen Insolvenzantrag gestellt habe. „Durch den frühzeitigen Insolvenzantrag blieben alle wesentlichen Unternehmenswerte erhalten, was die Aussichten für eine stabile Fortführungslösung mit einem neuen Investor deutlich verbessert“, erklärte er.
Das Präzisionsmechanikunternehmen Hittech Prontor hat eine Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt. Der Geschäftsbetrieb läuft uneingeschränkt weiter. Als vorläufigen Sachwalter bestellte das Amtsgericht Tübingen Ilkin Bananyarli von der Kanzlei Pluta. Andreas Schmieg (Buchalik Brömmekamp) wird als Generalbevollmächtigter mit der Geschäftsführung ein Sanierungskonzept erarbeiten.
FINANCE-Themenseite
Die Luftfahrtgesellschaft Walter (LGW) hat beim Amtsgericht Düsseldorf Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet. Michael Wilbert (Görg) tritt als weiterer Geschäftsführer in die Geschäftsführung ein. LGW wurde im April 2019 durch die Zeitfracht-Gruppe von der Deutschen Lufthansa übernommen, die das Unternehmen ihrerseits aus der Insolvenz von Air Berlin gekauft hatte. Zuletzt trat die LGW mit der Zeitfracht-Schwester WDL Aviation unter der Marke German Airways auf und war vor allem im Regional- und Zubringerverkehr für Eurowings tätig.
Das Frachtunternehmen Zeamarine aus Bremen hat Insolvenz beantragt. Vorläufiger Insolvenzverwalter ist Hendrik Heerma (Sozietät Fink Rinckens Heerma). Die Auswirkungen von Covid-19 auf die Schifffahrtsbranche und der Handelskrieg zwischen China und den USA wurden als Gründe für den Umsatzrückgang angeführt.
Für die deutschen Werke der Poppe-Veritas-Gruppe wurde ein Insolvenzverfahren beantragt, vorläufiger Insolvenzverwalter ist Jan Markus Plathner (Kanzlei Brinkmann & Partner). Das Gruppenunternehmen Veritas AG befand sich in einem Verkaufsprozess, der dem Unternehmen zufolge jedoch an den negativen Folgen durch das Coronavirus scheiterte. Als Interessent an einer Mehrheitsübernahme hatte Veritas im Februar die American Industrial Acquisition Corporation vorgestellt.
Maredo
Die Steakhouse-Kette Maredo ist in ein Regelinsolvenzverfahren gewechselt, nachdem die Geschäftsführung den Antrag auf Eigenverwaltung zurückgezogen hat. Rechtsanwalt Nikolaos Antoniadis (Antoniadis & Ure) wurde zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Für die Kette wird ein Investor gesucht. Zuletzt erhielten rund 900 Restaurantmitarbeiter Kurzarbeitergeld, die Mitarbeiter in der Verwaltung erhalten seit März das auf drei Monate begrenzte Insolvenzgeld. Das Kurzarbeitergeld wird gezahlt, bis die Restaurants wieder öffnen. Anschließend wäre im vorläufigen Insolvenzverfahren eine Vorfinanzierung des Insolvenzgeldes möglich, heißt es in einer Mitteilung. Maredo spricht derzeit auch mit seinen Vermietern über Zugeständnisse. Zu der Kette, die dem Private-Equity-Investor Perusa gehört, zählen 35 Restaurants in Deutschland.
Der Thermosensor-Hersteller Microtherm musste wegen drohender Zahlungsunfähigkeit Insolvenzantrag stellen. Das Amtsgericht Pforzheim bestellte Marc Schmidt-Thieme (Kanzlei Hoefer Schmidt-Thieme) zum vorläufigen Insolvenzverwalter.
Der Hebebühnen-Hersteller Otto Nußbaum hat Insolvenzantrag beim Amtsgericht Offenburg gestellt, vorläufiger Insolvenzverwalter ist Dirk Pehl von Schultze & Braun. Das Unternehmen befand sich seit 2016 bereits in einem Restrukturierungsprozess, im Zuge dessen unter anderem die Produktion in Kehl zusammengeführt wurde. Neben den Aufwendungen für die Restrukturierung belasten einer Mitteilung zufolge auch hohe Tilgungslasten den Familienbetrieb. Nussbaum World Lifts, Nussbaum Parking, Automotive Solutions und Nussbaum Technologies sind von dem Insolvenzantrag nicht betroffen.
Distressed M&A-Deals
Für die Restaurants der insolventen Restaurantkette Vapiano läuft der Verkaufsprozess. Die vorläufige Insolvenzverwalterin Ruth Rigol (Pluta) hat PwC mit der Begleitung des Verkaufs beauftragt. Die Franchise-Restaurants sind nicht Teil des Prozesses. Der separate Verkauf einer Tochtergesellschaft in Frankreich soll bis Ende Mai unterzeichnet sein, die Restaurants in Frankreich und Luxemburg sind nicht im Insolvenzverfahren. In allen Verfahren der deutschen Tochtergesellschaften wurde Pluta-Anwalt Stefan Conrads zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.
Der Kfz-Onlinehändler Auto-Teile-Pöllath (ATP) wurde im zweiten Anlauf verkauft: Die Swiss Automotive Group (SAG) hat den Betrieb und die dazugehörigen Assets aus der Insolvenz übernommen. Ein erster Anlauf war gescheitert, ATP meldete daraufhin im März Insolvenz an. Insolvenzverwalter waren Volker Böhm und Elske Fehl-Weileder (Kanzlei Schultze & Braun). SAG wurde von der Wirtschaftskanzlei Friedrich Graf von Westphalen (Federführung Albert Schröder) beraten, die Insolvenzverwalter wurden von Deloitte und Heuking Kühn Lüer Wojtek begleitet.
Die Eigentümerfamilie hat wesentliche Teile des insolventen Zulieferers Weber Automotivewieder übernommen. Weber Automotive gehört seit 2016 mehrheitlich dem PE-Haus Ardian und durchläuft seit Sommer 2019 eine Insolvenz in Eigenverwaltung. Sachwalter ist Christian Gerloff (Gerloff Liebler), Generalbevollmächtigter Martin Mucha von der Kanzlei Grub Brugger.
BKB Biogas hat das Unternehmen MicroPyros aus der Insolvenz heraus übernommen. Als Insolvenzverwalter war Daniel Barth (Pluta) eingesetzt. Rödl &Partner war als M&A-Berater des Insolvenzverwalters eingesetzt. Alle Beschäftigten werden übernommen.
Bente
Das Unternehmen Ultramarin Meichle + Mohr aus Kressbronn am Bodensee hat die insolvente Bente Yachts übernommen. Der Boots- und Yachtbauer aus Bremerhaven hatte Anfang des Jahres wegen zu hoher Entwicklungskosten für geplante Yacht-Modelle Insolvenz angemeldet. Als Insolvenzverwalter war Hendrik Heerma (Finck Rinckens Heerma) eingesetzt. Stimmt die Gläubigerversammlung am 1. Juli dem Verkauf zu, werden wieder alle Boote der Marke Bente bestellbar sein.
Die Volkswagen Group Retail Deutschland übernimmt die vier Hamburger Hauptstandorte von Auto Wichert. Der Vollzug wird für Ende Juli erwartet. Knapp 700 Arbeitsplätze bleiben erhalten, 300 Beschäftigte wechseln in eine Qualifizierungsgesellschaft. Zwei weitere Servicestandorte in Hamburg und Norderstedt werden von Autohof Reimers übernommen. Für weitere Standorte mit insgesamt rund 270 Arbeitnehmern läuft die Käufersuche noch. Auto Wichert durchläuft eine Insolvenz in Eigenverwaltung, unterstützt von Thorsten Bieg und Gerrit Hölzle (beide Görg). Sachwalter ist Sven-Holger Undritz (White & Case).
Die neu gegründete DSS Logistik und die DSS Nutzfahrzeug Service aus Zossen haben die Geschäftsbetriebe der insolventen Reico Spedition und der ASB Autoservice und Bremsendienst übernommen. Insolvenzverwalter Torben Ottmar Herbold (Kanzlei Herbold & Horn) hatte die Betriebe zuletzt fortgeführt. Reico hatte Ende November Insolvenz beantragt. Der Investorenprozess wurde vom Beratungshaus Enomyc begleitet. Rechtlich beriet ein Team um Andreas Ziegenhagen, Benjamin Kurzberg und Judith Schmid (alle Kanzlei Dentons).
Der insolvente Schaltanlagenproduzent Kuhse fusioniert mit Woodward Power Solutions zu Kuhse Power Solutions. Das Family Office Krieger aus Hamburg steigt als Investor ein. Kuhse hatte im Oktober 2019 Insolvenz beantragt, zum Insolvenzverwalter wurde Tjark Thies (Reimer Rechtsanwälte) bestellt. Die Beratung Centuros hat die Investorensuche begleitet.
Beendete Insolvenz- und Sanierungsverfahren
Knapp zweieinhalb Jahre nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das Vermögen der C&F Automotive Germany hat Insolvenzverwalter Andreas Liebaug(Schultze & Braun) die Sozialplanforderungen der ehemaligen Arbeitnehmer vollständig bedient. Das Volumen des mit dem Betriebsrat ausgehandelten Sozialplans lag bei rund 385.000 Euro und wurde in zwei Tranchen im April 2019 und April 2020 jeweils zur Hälfte ausbezahlt. Der Betrieb wurde Ende Oktober 2018 eingestellt.
Der Hersteller von Tiefkühlprodukten Geti Wilba ist im Rahmen einer übertragenden Sanierung an die Berliner Beteiligungsgesellschaft CMP Capital Management-Partners verkauft worden. CMP auch die Anteile an der österreichischen Beteiligung des Unternehmens. Geti Wilba hatte Mitte Februar 2020 aufgrund von auslaufenden Kreditlinien Insolvenzantrag gestellt. Christoph Morgen (Brinkmann & Partner) wurde zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Die Unternehmensberatung Restrukturierungspartner hat den M&A-Prozess aufgesetzt und begleitet. Rechtlich wurde der Insolvenzverwalter von der Kanzlei Luther beraten. Rechtsbeistand der Käufer war CMS Hasche Sigle.
Die insolventen Gesellschaften des Autodienstleisters Arwe werden wohl in weiten Teilen außer Betrieb gehen. Er werde voraussichtlich „den Großteil der Standorte stilllegen und einer großen Zahl von Arbeitnehmern kündigen müssen“, teilte Insolvenzverwalter Paul Abel von der Kanzlei Anchor Rechtsanwälte mit. Über Teilübernahmen werde noch verhandelt. Unterstützt wird Abel von Teams um Stefan Proske (Heuking Kühn Lüer Wojtek) sowie Stefan Weniger (Restrukturierungspartner).
Restrukturierer-Personalien
Der Insolvenzverwalter Holger Leichtle wird die Kanzlei Schultze & Braun verlassen. Er wechselt zur Kanzlei Görg. Derzeit laufen die Verhandlungen über den genauen Zeitpunkt von Leichtles Wechsel. Der Jurist wird seit 2006 insbesondere im Raum Stuttgart sowie in der Bodenseeregion zum Insolvenzverwalter bestellt und kam 2013 im Zuge der Übernahme der Kanzlei Viniol zu Schultze & Braun, wo er im Stuttgarter Büro arbeitete. Zuletzt wurde Leichtle unter anderem zum vorläufigen Sachwalter bei Arlington Germany sowie bei MSR Technologies bestellt.
KPMG baut sein Restrukturierungsgeschäft mit der Übernahme der Gesellschaft Sicnum in Hamburg aus. Der bisherige Sicnum-Geschäftsführer und Hauptgesellschafter Meik Mewes wird neuer Partner bei KPMG.
FINANCE-TV
Georg Heidemann (vormals Kebekus et Zimmermann) und Markus Küthe (vormals Kluth Rechtsanwälte) sind neue Partner der auf Restrukturierungen und Sanierungen spezialisierten Sozietät Stellmach & Bröckers. Die Sanierungsboutique will im dritten Quartal ein Büro in Düsseldorf eröffnen und von dort aus verstärkt in der Rhein-Ruhr-Region tätig werden. Stellmach & Bröckers beschäftigt nach eigenen Angaben 40 Mitarbeiter und unterhält bereits Standorte in Bocholt, Hannover, Krefeld und Osnabrück.
Tim Hoffmeister unterstützt vom 1. Juni an als Senior Advisor die Transformations- und Turnaround-Beratung Excelliance Management Partners. Hoffmeister war zuletzt Senior Vice President & Global Head Syndicate bei der Unicredit im Corporate & Investment Banking. Bei Excelliance wird er das Expertenteam für Finanzmanagement unterstützen. Er soll branchenübergreifend tätig werden und als Finanzexperte in Kundenprojekten auch operative Verantwortung übernehmen. Hoffmeister begann seine Karriere 1990 bei Klöckner und wechselte nach Stationen bei der WestLB und bei Barclays im Jahr 2008 zur Unicredit, wo er Führungsfunktionen in den Bereichen Private Equity, Akquisitionsfinanzierung sowie Debt Capital Markets innehatte.
Georg Bernsau wechselt von der auf Sanierungen spezialisierten Kanzlei BBL zu K&L Gates. Der Wechsel soll zum 1. Juli erfolgen. Bernsau wolle künftig neben mittelständischen Unternehmen verstärkt internationale Konzerne beraten, hieß es.
Branchennews
Insolvenzverwalter rechnen mit einer Insolvenzwelle im Herbst dieses Jahres. Das ergab eine Umfrage der Restrukturierungsberatung Falkensteg, für die Angaben von mehr als 60 Insolvenzverwaltern ausgewertet wurden. 42 Prozent gehen davon aus, dass die Insolvenzwelle im September oder Oktober besonders stark sein wird. Jeder dritte Teilnehmer erwartet demnach, dass die Zahl der Unternehmensinsolvenzen durch die Folgen des Coronavirus um mehr als 20 Prozent steigen wird.
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