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Simon Rolfes kauft Tortechnik-Spezialist Goal Control

Der frühere Bundesligaprofi und Nationalspieler Simon Rolfes hat den Tortechnikdienstleister Goal Control gemeinsam mit einem Geschäftspartner aufgekauft. Mit den Aachenern will der 35-Jährige jetzt die Marktführerschaft erreichen – und auch in die Bundesliga drängen.
picture alliance/dpa/Maja Hitij

Der frühere Fußballspieler Simon Rolfes intensiviert seine Aktivitäten als Investor. Gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Markus Elsässer hat der langjährige Profi von Bayer Leverkusen den Aachener Torlinientechnikdienstleister Goal Control übernommen. Ein Kaufpreis ist nicht bekannt.

Der 35-jährige Ex-Nationalspieler will sich ein Duopol in dem Markt zunutze machen. „Goal Control ist eines von weltweit zwei Unternehmen, das diese Technik anbietet und vom Weltverband Fifa lizensiert ist“, sagt der 35-Jährige zu der Beteiligung.

Simon Rolfes: „Aachen ist das Silicon Valley Europas“

Der Ex-Leverkusener war bei Goal Control kurz nach seinem Karriereende im Mai 2016 eine Minderheitsbeteiligung eingegangen, die er jetzt aufgestockt hat. Für die Stadt Aachen hat Rolfes einen gewagten Vergleich: „Wir haben in Aachen einen sehr interessanten Ingenieurstandort, es ist sozusagen das Silicon Valley Europas“, sagt er in Anspielung auf das kalifornische Tech-Mekka.

Das Investment zeigt, dass die Digitalisierung nicht vor dem Fußball Halt macht. Goal Control dient als Assistent für den Schiedsrichter. Die Technik zeigt dem Spielleiter in Echtzeit an, ob der Ball die Torlinie in vollem Durchmesser überschritten hat oder nicht. Dadurch sollen menschlich verursachte Fehlentscheidungen so sehr es geht ausgeschlossen werden.

Goal Control: Konkurrent Hawkeye hat technische Probleme

Goal Control ist in der ersten französischen Liga („Ligue 1“) im Einsatz. Bei der Weltmeisterschaft 2014 nutzte außerdem der Weltverband Fifa die Technik. Rolfes hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt: „Natürlich ist es unser Ziel, Marktführer zu werden und Goal Control auch in die Bundesliga zu bringen“, sagte der Ex-Fußballer gegenüber der Nachrichtenagentur Sport-Informations-Dienst („SID“).

Die Bundesliga setzt indes auf den britischen Konkurrenten Hawkeye. Dieser war am Wochenende massiv in die Kritik geraten. Die Bundesliga hatte erstmals den Videobeweis genutzt, die Technik streikte aber bei mehreren Spielen ganz oder zeitweise. Der Dienstleister Hawkeye wurde wegen der technischen Mängel Anfang der Woche von der Liga-Spitze zum Rapport bestellt. 

Philipp Lahm ist Investor bei Schneekoppe

Simon Rolfes ist nicht der einzige Ex-Fußballer, der sich als Investor betätigt. Prominentestes Beispiel ist Philipp Lahm, langjähriger Kapitän des FC Bayern sowie der deutschen Nationalspieler. Er ist insgesamt an sechs Unternehmen beteiligt, darunter dem Müslihersteller Schneekoppe.

jakob.eich[at]finance-magazin.de 

Jakob Eich ist Redakteur der Fachzeitungen FINANCE und DerTreasurer des Fachverlags F.A.Z Business Media, bei dem er auch sein Volontariat absolviert hat. Eich ist spezialisiert auf die Themen Digitalisierung im Finanzbereich und Treasury. Durch seine Zwischenstation bei der Schwesterpublikation „Der Neue Kämmerer“ ist der 1988 geborene Journalist auch versiert beim Thema Kommunalfinanzen. Erste journalistische Erfahrungen hat der gebürtige Schleswig-Holsteiner in den Wirtschaftsmedien von Gruner+Jahr sowie in der Sportredaktion der Hamburger Morgenpost gesammelt.