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Stada mandatiert Goldman Sachs

Stada wappnet sich gegen aktivistische Aktionäre und mögliche Übernahmeangebote.
Stada

Der MDax-Konzern Stada hat die Investmentbank Goldman Sachs als Berater in Kapitalmarktfragen mandatiert. Das schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Für den Auftrag kommen auf den ersten Blick zwei Gründe in Frage: Erstens der Abwehrkampf des Pharmaunternehmens gegen den aktivistischen Investor AOC, zweitens mögliche Verhandlungen über eine Übernahme.

Anfang April hatte der Investor Active Ownership Capital (AOC) Stimmrechte von rund 5 Prozent an dem Unternehmen erworben. Nach seinem Einstieg forderte der aktivistische Aktionär einen radikalen Umbau des Aufsichtsrates. Es sollen fünf der sechs Mitglieder des Gremiums ausgetauscht werden, forderte AOC.

Stada reagierte zunächst kompromissbereit, erklärte dann aber, selbst neue Aufsichtsräte suchen zu wollen. Außerdem verschob Stada die Hauptversammlung vom 9. Juni auf den 26. August.

Verhandelt Stada mit Private-Equity-Investor CVC?

Außerdem führte laut eines Berichts der Frankfurter Allgemeinen Zeitung von Ende Mai der derzeit erkrankte Stada-Chef Helmut Retzlaff informelle Übernahmegespräche mit dem britischen Finanzinvestor CVC. Stada dementierte dies, CVC gab kein Kommentar ab.

Sowohl bei der Abwehrschlacht gegen AOC als auch bei Übernahmeverhandlungen könnten die Investmentbanker von Goldman Sachs zum Einsatz kommen. Unter Konzernen ist eine derartige Beratung gang und gäbe. Retzlaff hatte bislang aber darauf verzichtet. Jetzt ist der bisherige Entwicklungsvorstand Matthias Wiedenfels übergangsweise auf seinen Posten gerückt – und will Stada offenbar für turbulente Zeiten wappnen.

Auch Stada-CFO Helmut Kraft dürfte eng mit den Beratern von Goldman Sachs zusammenarbeiten. Kraft, der seit 2010 bei Stada ist, hat im Zuge des Rücktritts von Retzlaff zusätzliche Ressorts zugeteilt bekommen. Er hatte dem Konzern zuletzt 350 Millionen Euro über einen Schuldschein besorgt.

tim.grossheimann[at]finance-magazin.de

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