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Steigenberger nach China verkauft

Die chinesische Huazhu Group übernimmt die Deutsche Hospitality, zu der unter anderem die Steigenberger Hotels gehören.
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Der chinesische Hotelbetreiber Huazhu Group kauft über eine Tochtergesellschaft für 700 Millionen Euro die Deutsche Hospitality, die Dachgesellschaft der bekannten Steigenberger-Hotels. Zu der Holding gehören aber auch noch die Intercity Hotel, die Ketten Maxx by Steigenberger, Jaz in the City sowie die dänischen Zleep Hotels, die das Unternehmen erst zu Jahresbeginn übernommen hatte. Bisheriger Eigentümer der Deutschen Hospitality war der ägyptische Tourismusunternehmer Hamed El-Chiaty, der Steigenberger 2009 erworben hatte.

Steigenberger-Holding will Größe verdoppeln

Nun soll der neue Eigentümer die ehrgeizigen Wachstumspläne umsetzen, die sich die Hotelgruppe gegeben hat. Von derzeit 118 Hotels in 19 Ländern aus zielt die Hotel-Holding darauf ab, ihr globales Portfolio bis 2024 auf 250 Hotels zu erweitern. „Die Übernahme durch Huazhu steht im Einklang mit dieser Zielsetzung, da sie die Wettbewerbsposition der Deutschen Hospitality in Europa, dem Nahen Osten und dem afrikanischen Markt stärkt“, teilte Steigenberger in einer Pressemitteilung mit.

Das Unternehmen schreibt nach eigenen Angaben schwarze Zahlen und verzeichnet wachsende Erlöse: Vergangenes Jahr hatte die Deutsche Hospitality 770 Millionen Euro umgesetzt, im Jahr davor waren es 724 Millionen Euro.

Huahzhu will im Luxussegment wachsen

Die chinesische Huazhu Group ist an der New Yorker Börse Nasdaq gelistet und nach Börsenwert die fünftgrößte Hotelgesellschaft weltweit. Der internationale Hauptsitz wurde unlängst nach Singapur verlegt. Huazhu betreibt mehr als 5.000 Hotels in 400 Städten, darunter sind auch die in Deutschland vertretenen Marken Ibis, Mercure und Novotel.

„Deutsche Qualität und asiatische Geschwindigkeit“

Jenny Zhang, Vorstandschefin Huazhu

Mit der Akquisition der Deutschen Hospitality erhofft sich Huazhus eine Beschleunigung des Wachstums, insbesondere im sogenannten „Upscale“- und Luxussegment. Huazhu-Vorstandschefin Jenny Zhang sagte, die Gruppe solle künftig „für europäische Gastlichkeit, deutsche Qualität und asiatische Geschwindigkeit“ stehen.

Doch an die Kronjuwelen des Steigenberger-Imperiums kommen die Chinesen nicht heran: Das Vorzeigehotel am Frankfurter Flughafen und der traditionsreiche Frankfurter Hof in der Innenstadt der Bankenmetropole sowie das Luxushotel im Schweizer Wintersportort Davos bleiben im Besitz der Familie. Mit verkauft wird hingegen das Steigenberger Grandhotel auf dem Petersberg in der Nähe von Bonn.

redaktion[at]finance-magazin.de