Deutsche Bank-CFO Stefan Krause tut sich offenbar mit seinem wichtigen IT-Projekt schwer: Wie das Manager Magazin berichtet, wurde der eigentlich für 2013 geplante Abschluss bereits mehrfach verschoben, derzeit ist er für 2015 geplant. FINANCE-Informationen bestätigen den Bericht, die Deutsche Bank wollte dies auf Anfrage jedoch nicht kommentieren. Ein Sprecher sagte aber: „Das Programm ist auf einem guten Weg.“
Intern soll das Projekt mit dem Namen „Stride“, das bereichsübergreifend das Reporting der Deutschen Bank verbessern soll, sogar unter „orange“ firmieren. Dieses ist dem bankintern gültigen Ampelsystem für Projektmanagement zufolge die zweitschlechteste Stufe und bedeutet „kaum Fortschritte, häufige Nachfragen“. Bei „Stride“ handelt es sich um IT-Projekt.
Das Manager Magazin berichtet, dass die Verzögerungen bei Stride CFO Krause im letzten Jahr bereits Bonus gekostet haben: 2013 fiel laut Geschäftsbericht seine Barkomponente mit 926.415 Euro niedriger aus als zum Beispiel beim Privatkundenchef Rainer Neske, der 1,1 Millionen bekam, oder den Deutsche Bank-Chefs Jain und Fitschen, die jeweils auf über 1,3 Millionen Euro erhielten.
Otto-CFO Jürgen Schulte-Laggenbeck scheiterte an IT-Projekt
Stefan Krause hatte in den vergangenen Monaten alle Hände voll zu tun im Finanzressort der Deutschen Bank – erst diese Woche setzte er die zweitgrößte Kapitalerhöhung in der Geschichte des Instituts um. Diese wurde lange Zeit sehr zurückhaltend kommuniziert und überraschte dadurch umso mehr in ihrer Höhe. Um 8 Milliarden Euro soll das Eigenkapital erhöht werden, damit die Deutsche Bank besser für die kommenden Stresstests gewappnet ist.
Viele CFOs beschäftigen sich mit der Integration der IT-Landschaft. Es wäre nicht das erste Mal, dass CFOs sich mit einem großen IT-Projekt Probleme einhandeln: September 2012 musste Otto-CFO Jürgen Schulte-Laggenbeck eingestehen, dass das Mega-Projekt, bei dem eine zentrale Standardsoftware für den gesamten Konzern eingeführt werden sollte, abgebrochen werden muss. Kurze Zeit später musste der Finanzchef sein IT-Ressort abgeben.
Ende 2013 wurde Krause Opfer einer Verleumdungskampagne, die FINANCE entarnen konnte.