Der Trend geht vom längerfristigen Geschäft (Terminmarkt) zum eher kurzfristigen Geschäft (Spotmarkt). Für den ultrakurzfristigen Handel gibt es sogar ein Intraday-Segment, in dem bis 45 Minuten vor Lieferung gekauft werden kann. Am Spotmarkt hingegen wird jeden Mittag Strom für den Folgetag in Auktionen versteigert.
Am Terminmarkt wurden 2011 1.000 Terawattstunden gehandelt, am Spotmarkt über 300 Terawattstunden. Während das Handelsvolumen am Terminmarkt zwischen 2006 und 2011 schwankte, aber weitgehend konstant blieb, wuchs der Spotmarkt um mehr als 350 Prozent. „Es ist ein klarer Trend zu kürzerfristigen Verträgen erkennbar“, bestätigt eine Sprecherin der EEX zu FINANCE. Auch Terminkontrakte würden immer häufiger als Wochenfutures gehandelt.
Industriekunden und CFOs wiederum würden nie das Risiko einer reinen Spotmarktversorgung eingehen und wollen den Strompreis langfristig planen. Am Terminmarkt werden Grund- und Spitzenlasten eingekauft, am Spotmarkt Restmengen, die kurzfristig zu planen sind. Dennoch prägt der Spotmarktpreis den Terminmarktpreis: „Der Terminmarktpreis für 2013 ist schließlich nichts anderes als die Erwartung des mittleren Spotmarktpreises des Jahres 2013“, sagt Strompreisexperte Tobias Federico vom Analysehaus Energybrainpool zu FINANCE.