Nanogate braucht Zugeständnisse der Banken
Das auf Oberflächenmaterialien spezialisierte Unternehmen Nanogate plant seine Restrukturierung ohne Mittel der KfW: Anstelle einer weiteren Neuverschuldung durch KfW-Darlehen verhandele man nun „in erster Linie eine Tilgungsaussetzung für bestehende Bankdarlehen“, heißt es in einer Mitteilung. Die Zugeständnisse der Banken sind für die Zukunft des Unternehmens offenbar entscheidend: Eine Einigung sei „für eine Durchfinanzierung der Gruppe und die Sicherung des Fortbestands (‚Going Concern‘) erforderlich“, teilte Nanogate mit. Zudem verhandelt der Vorstand nach eigener Aussage über den Verkauf von Assets, etwa kleineren Tochterunternehmen. Diese Pläne seien Teil des bereits im November begonnenen Konzernumbaus.
Nanogate will mit seinen Banken nun „eine deutliche zeitliche Verschiebung von Tilgungszahlungen für bestehende Bankverbindlichkeiten“ erreichen. Die Aufnahme von zusätzlichen Krediten aus KfW-Mitteln schließt das Unternehmen zwar nicht völlig aus, sie soll aber „allenfalls noch eine untergeordnete Rolle spielen“. Ende März hatte das Unternehmen zunächst angekündigt, KfW-Hilfen beantragen zu wollen.
Fraglich ist allerdings, ob der Oberflächenspezialist die Hilfen, die für Corona-bedingt in Schieflage geratene Unternehmen vorgesehen sind, überhaupt erhalten hätte. Die Krise bei Nanogate begann bereits deutlich vor der Ausbreitung des Coronavirus. Schon zum Jahresende 2019 hatte das Unternehmen eine Covenant-Pause vereinbart. Die Zinsen für einen mit BNP Paribas, SaarLB und LBBW geschlossenen Konsortialkredit stiegen dadurch „moderat“, hieß es bei Nanogate.