2020 war nur Vorgeplänkel, in Sachen Restrukturierung wird es erst in diesem Jahr ernst. Davon geht die große Mehrheit der von der Sanierungsberatung CIC Consultingpartner befragten 143 Restrukturierungsexperten aus. Die meisten Teilnehmer der Umfrage sind für Banken und andere Geldgeber in Krisensituationen tätig, knapp jeder fünfte Befragte ist Berater.
Der Umfrage zufolge rechnen 70 Prozent der Befragten damit, dass Coronavirus-Effekte die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr noch stärker prägen werden als im Vorjahr. Nur 4 Prozent gehen von einer zügigen wirtschaftlichen Erholung aus – und das, obwohl die Umfrage von Ende November bis Mitte Dezember vor Bekanntgabe des strengeren Lockdowns in Deutschland stattfand.
35 Prozent gehen davon aus, dass die Zahl der Sanierungsfälle in den kommenden zwölf Monaten „stark zunimmt“, 65 Prozent gehen von einer „zunehmenden“ Zahl aus. Kein einziger Befragter rechnet mit gleichbleibenden und gar sinkenden Zahlen. Als besonders krisenanfällig stufen die Sanierer die Automobil- und Zulieferindustrie ein. Sie rangiert damit noch vor dem durch die Pandemie stark getroffenen Einzelhandel und dem Maschinenbau.
Restrukturierung
Sparprogramme, Verlagerungen, Bilanzsanierung: Kaum ein Unternehmen kommt über die Jahre ohne eine Restrukturierung aus. Für Sanierungsberater ist das ein gutes Geschäft.