Nächste peinliche Enthüllung für EY: Dokumente, die das Handelsblatt ausgewertet hat, legen nahe, dass der Wirtschaftsprüfer schon Anfang 2019 „nicht mehr an die Unschuld des Managements“ von Wirecard geglaubt habe, wie die Zeitung schreibt. In einem Protokoll einer Aufsichtsratssitzung vom 1. März 2019 findet sich die Formulierung, dass die Wirtschaftsprüfer „an der Integrität des Managements“ von Wirecard zweifelten.
Es ging um belastendes Material aus der Hand eines Whistleblowers, das EY Ende 2018/Anfang 2019 zugespielt wurde. Es lieferte neue Hinweise auf Betrügereien in Singapur und illegale Geschäftsvorgänge rund um den dubiosen, 340 Millionen Euro schweren Zukauf des indischen Kleinunternehmens GI Retail Group im Jahr 2015. In diesem Zuge sollen Gelder aus der Konzernkasse veruntreut worden sein. Um die Vorgänge in Singapur aufzuklären, band EY damals sogar ein eigenes forensisches Team ein.
Wirecard
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