Obwohl die US-Notenbank in der vergangenen Nacht schon zum dritten Mal in diesem Jahr den Leitzins erhöht hat, behält der Euro seine jüngst wiedergefundene Stärke. Trotz marginaler Kursverluste in der vergangenen Nacht hat aufkommende Zinsfantasie den Euro zum Dollar in den vergangenen zwei Wochen um 2 Cents aufwerten lassen.
Grund dafür war eine Passage aus einer Rede von EZB-Chef Mario Draghi vor einem Ausschuss des Europaparlaments. Dort sprach er von einem „relativ kräftigen Anstieg“ der Kerninflation in der Eurozone. Seitdem halten sich hartnäckig Interpretationen, wonach die EZB schon früher als geplant die Zinswende einläuten könnte. Bislang stellt Draghi diesen Schritt vage für Sommer oder Herbst nächsten Jahres in Aussicht.
In derselben Rede, in der die Aussage zur anziehenden Kerninflation fiel, erteilte Draghi einem schnellen Ende der akkommodierenden Zinspolitik aber auch gleich wieder eine eindeutige Absage. Am Dienstag dieser Woche bestätigte EZB-Chefökonom Peter Praet diese Position bei einer Veranstaltung in London. Draghi sei von einigen Medien und Marktteilnehmern „missinterpretiert“ worden, warnte der belgische EZB-Mann.