Neue Akzente am deutschen Leveraged-Finance-Markt

Nach einem dynamischen Schlussquartal 2024 mit 39 Transaktionen verzeichnete der Mid-Cap-Leveraged-Finance-Markt in Deutschland im ersten Quartal 2025 einen moderaten Rückgang auf 33 Deals. Das entspricht einem Minus von rund 15 Prozent gegenüber dem vierten Quartal, aber einem klaren Plus von 50 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2024, das mit lediglich 22 Transaktionen besonders schwach ausgefallen war. Das zeigt der neue und heute frisch veröffentlichte „Midcap-Monitor“ von Houlihan Lokey, der FINANCE vorab exklusiv vorlag. Debt-Fonds bauen Vorsprung aus Bei der Verteilung der Finanzierungen setzt sich ein klarer Trend fort: Debt-Fonds gewinnen weiter Marktanteile, während sich die Banken zurückziehen. Im ersten Quartal 2025 finanzierten die Kreditfonds bereits 67 Prozent aller Transaktionen – ein Anstieg um 56 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Der Marktanteil der Banken schrumpfte im gleichen Zeitraum von 44 auf 33 Prozent. Die aktivsten Player auf Seiten der Debt-Fonds sind dabei klar auszumachen: Ares dominiert mit 15 abgeschlossenen Unitranche-Finanzierungen in den vergangenen zwölf Monaten. Auf Platz zwei folgt Eurazeo mit zehn Deals, während Barings sechs Transaktionen finanzierte und damit auf dem dritten Rang landete. Golub Capital und Partners Group stemmten je 5 Transaktionen (Rang drei). Unter den Banken bleibt die NordLB mit zwölf Deals führend, dicht gefolgt von der Oldenburgischen Landesbank, Bank of Ireland und Unicredit mit je acht Transaktionen. Add-ons rücken in den Fokus Bei den Finanzierungsanlässen ist ein Shift erkennbar. Add-on-Finanzierungen machten im ersten Quartal 2025 rund 36 Prozent aller Transaktionen aus – ein Anstieg um 30 Prozent im Vergleich zum Jahresdurchschnitt 2024. Die Zunahme verdeutlicht, dass „Buy and Build“-Strategien weiterhin eine zentrale Rolle für Private-Equity-Häuser spielen. Gleichzeitig verloren Refinanzierungen und „Dividend Recaps“ an Bedeutung, da viele PE-Fonds ihre Beteiligungen in den vergangenen Monaten refinanziert haben. Ihr Anteil sank im Vergleich zum Vorjahresdurchschnitt von 34 Prozent auf nur noch 27 Prozent. Neue Finanzierungen blieben mit 36 Prozent relativ stabil. Houlihan Lokey hebt an dieser Stelle hervor, dass knapp zwei Drittel aller LBO-Finanzierungen im ersten Quartal auf Recaps und Add-ons entfielen. Dienstleistungen ersetzen Software als beliebteste Branche Auffällig ist zudem die Verschiebung bei den beliebtesten Sektoren von Private Equity. Während Finanzierungen für Software- und Technologieunternehmen im Jahr 2024 mit einem Anteil von 32 Prozent noch das Bild prägten, fiel ihr Anteil im ersten Quartal 2025 auf 15 Prozent. Der große Gewinner: der Dienstleistungssektor. Finanzierungen für Unternehmen aus diesem Segment machten in den ersten drei Monaten 2025 satte 55 Prozent aller Deals aus – mehr als eine Verdopplung gegenüber dem Vorjahresquartal (28 Prozent). Auch Finanzierungen für Konsumgüterunternehmen legten leicht zu, während Finanzierungen für Unternehmen aus den Sektoren Industrie und Gesundheitswesen an Boden verloren. Die Erwartungen für das zweite Quartal 2025 im deutschen Mid-Cap-Leveraged-Finance-Markt sind verhalten optimistisch. Houlihan Lokey rechnet mit einem stärkeren M&A-Dealflow – insbesondere dann, wenn sich das makroökonomische Umfeld weiter stabilisiert. Auch verbesserte Konditionen beim Leverage und beim Pricing, sowohl bei Banken, vor allem aber bei Debt-Fonds, könnten das Finanzierungsgeschehen in den kommenden Monaten ankurbeln.

Neue Akzente am deutschen Leveraged-Finance-Markt

Multiples-Dashboard

Weitere Blog-Beiträge

Multiples im E-Commerce: KI und faire Preise locken Investoren

Die neuen Multiples für November 2025 sind da!

Zu Hohenlohe will mit PE-Geld den Beratungsmarkt aufmischen

Multiples-Partnernetzwerk