Zu Hohenlohe will mit PE-Geld den Beratungsmarkt aufmischen

Neuer Player am Beratungsmarkt: Ein neunköpfiges Team um Franz Prinz zu Hohenlohe gründet mit The Makery eine neue Beratungsgesellschaft mit Sitz in München und Luxemburg. Die neugegründete Gesellschaft will Unternehmen, Private-Equity-Investoren und Family Offices bei den Themen Steuern, Recht, Bewertung und Transformation unterstützen. Wirtschaftsprüfung soll demnach nicht angeboten werden. „Da die Big-Four und Next-Ten immer auch Wirtschaftsprüfungsgesellschaften sind, sind sie bei der Beratung mit Restriktionen konfrontiert, die auf The Makery nicht zutreffen“, beschreibt CEO Franz Prinz zu Hohenlohe den USP der neugegründeten Beratung, den er schon bei seinem alten Arbeitgeber WTS kennenlernen konnte. Bei The Makery gäbe es, dank der neun Partner, die nah am Mandanten beraten, einen Service, den Branchenriesen nicht bieten könnten. Neben den neun Gründungsmitgliedern ist außerdem ein strategischer Investor mit an Bord. Um wen es sich konkret handelt, wollte The Makery auf FINANCE-Nachfrage nicht kommunizieren. Hauptgesellschafter von Makery ist eine gleichnamige in Luxemburg ansässige Gesellschaft, an der zu Hohenlohe ebenfalls beteiligt ist. Mit dieser Konstruktion ist es möglich, das Fremdbesitzverbot zu umgehen und einen externen Investor einsteigen zu lassen. Die Gründung reiht sich ein in eine Vielzahl von ähnlichen Einstiegen. Steuerberatermarkt im Wandel So gab es in den vergangenen Monaten immer wieder Meldungen, dass Private-Equity-Investoren bei Wirtschaftsprüfern und Steuerberatern einsteigen. Nicht zuletzt bei zu Hohenlohes ehemaligem Arbeitgeber, bei dem EQT investiert ist. Zuletzt sorgte der Einstieg von Cinven bei Grant Thornton, der Nummer 10 auf dem deutschen WP-Markt, für Schlagzeilen. Die Logik hinter den Deals: Der WP- und Steuerberatungsmarkt ist jenseits der Big Four mit vielen kleinen Kanzleien stark fragmentiert und in seiner Struktur überaltert. Zudem fehlt vielen Kanzleien oft das Kapital, um wichtige Investitionen für die notwendige Digitalisierung und Investitionen in künstliche Intelligenz durchzuführen. Mehr zum Thema Rettet Private Equity Steuerkanzleien? Der Einstieg von Private Equity in die Steuerberatung wird kontrovers diskutiert. Rechtsanwalt Clemens Engelhardt ist überzeugt, dass eine Öffnung des Berufstands alternativlos ist. Mehr lesen Investor unterstützt The Makery mit Technologie-Expertise Genau hier soll auch der Investor bei The Makery ansetzen. „Ein strategischer Investor schafft nicht nur finanzielle Unabhängigkeit für das ambitionierte Wachstum, sondern unterstützt auch mit seiner Technologie-Expertise und seinem Netzwerk“, heißt es in einer Pressemitteilung der Beratung. Neben Franz Prinz zu Hohenlohe gehören die ehemaligen WTS-Partner Tobias Fuchs und Ernst-August Baldamus sowie Nathalie Polkowski, die zuletzt Associated Partner bei WTS war, dem ehemaligen KPMG-Partner Olaf Thein, Marie Finez und Peter Lindinger für Technologie und Künstliche Intelligenz verantwortlich sein soll zu den Gründungspartnern. Außerdem steigt Sabina Jeschke als Senior Advisor bei der neuen Beratung ein. Ein weiterer auf Umsatzsteuer spezialisierter Gründungspartner soll Anfang 2026 vorgestellt werden. Zu Hohenlohe mit langjähriger Erfahrung im Beratermarkt Das bekannteste Gesicht dürfte dennoch Franz Prinz zu Hohenlohe sein. Zu Hohenlohe war zuletzt von April 2018 bis Juni 2024 bei WTS Global als Partner und Mitglied des Vorstands tätig. Vor seiner Zeit bei WTS war er für rund 15 Jahre bei KPMG als Partner tätig. Dort leitete er zunächst das Tax Innovation Center und später den Bereich International Tax. Seine Karriere startete zu Hohenlohe als Steuerberater bei der Kanzlei Arthur Andersen, die 2002 aufgelöst wurde. Seine Arbeitsschwerpunkte sind unter anderem internationale Restrukturierungen deutscher Konzerne, steueroptimierte Unternehmensfinanzierungen und die steuerliche Beratung bei M&A–Deals.

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