5 Gründe für Privatplatzierungen

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Fachbeitrag aus der Sonderbeilage zur Structured FINANCE 2024. Foto: jchizhe - stock.adobe.com
Fachbeitrag aus der Sonderbeilage zur Structured FINANCE 2024. Foto: jchizhe - stock.adobe.com

Der weltweite Markt für Privatplatzierungen (US Private Placements) hat in den vergangenen Jahren laut Private Placement Monitor ein Volumen in Höhe von 100 Milliarden bis 125 Milliarden US-Dollar jährlich erreicht. Davon entfallen in der Regel etwa 25 bis 30 Prozent auf europäische Emittenten – einschließlich deutscher Unternehmen.

Dafür, dass dieser Anteil so hoch ist, gibt es gute Gründe. Nachfolgend stellen wir die fünf wichtigsten Faktoren vor, die den Markt für Privatplatzierungen attraktiv machen.

1. Neue Finanzierungsquellen erschließen

Durch Privatplatzierungen können Unternehmen ihren Kapitalzufluss diversifizieren. Emittenten erhalten nicht nur Zugang zu langlaufenden Finanzierungen, sondern auch zu neuen Investoren und haben somit eine Alternative zu klassischen Bankkrediten. Aus diesem Grund entscheiden sich auch immer mehr etablierte Anleiheemittenten für diese Assetklasse.

In einem noch immer von nordamerikanischen (Renten-)Versicherungen dominierten Markt gibt es zudem kaum Überschneidungen mit Investoren, die in Anleihen in Euro oder Britischen Pfund investieren. Das ist ein weiterer Grund, warum Privatplatzierungen ein hilfreiches Instrument sein können, um Finanzquellen zu diversifizieren und neue Investoren zu gewinnen.

2. Hohe Flexibilität bei Privatplatzierungen

Die Privatplatzierungen zeichnen sich durch ihre hohe Flexibilität aus. Bei den Verhandlungen zwischen Emittent und Investor kann jeder Kreditaspekt individuell angepasst werden. Das reicht von Tranchen mit verschiedenen Währungen (beispielsweise US-Dollar, Euro oder Britische Pfund) und Laufzeiten (einschließlich „Off the run“-Laufzeiten) über Sustainability-linked KPIs bis zu dem gewünschten Volumen.

3. US Private Placements bieten Zugang zu US-Kapital

Einige Unternehmen nutzen den Markt auch, um vereinfachten Zugang zu US-Kapital zu erhalten, da eine Registrierung bei der US-amerikanischen Börsenaufsichtsbehörde Securities and Exchange Commission (SEC) bei Privatplatzierungen nicht notwendig ist. Dies kann Kosten und Zeit sparen. Zudem ist der US-Private-Placement-Markt groß. Unternehmen, die für Investoren attraktiv sind, können Transaktionen in einer Größenordnung von 1 Milliarde bis 2 Milliarden US-Dollar erzielen.

4. Der Markt für Privatplatzierungen ist robust

Der Markt für Privatplatzierungen ist robust und hat sich über die Jahre als durchaus widerstandsfähig gegenüber makroökonomischen Volatilitäten erwiesen. Im Vergleich zum Markt für öffentliche Anleihen ist die Investorennachfrage im privaten Markt in der Regel stabiler und nicht durch tägliche Marktsentiments beeinflusst. Das liegt an der Buy-and-Hold-Strategie der Investoren, die ihre Anlagen nicht täglich nach der Mark-to-Market-Methode bewerten. Dadurch sind sie in der Lage, sich auf die langfristigen Fundamentaldaten zu konzentrieren und Zeiten hoher Volatilität zu überbrücken. Der Markt für Privatplatzierungen ist so in der Regel das ganze Jahr über zugänglich und bietet den Emittenten eine große zeitliche Flexibilität.

5. Öffentliche Kreditratings sind nicht nötig

Bei Privatplatzierungen werden die Transaktionen vertraulich vereinbart, mit begrenzten Veröffentlichungspflichten. Darüber hinaus sind öffentliche Kreditratings, wie zum Beispiel für Anleihen, nicht notwendig, da Investoren über eigene Prüfprozesse verfügen und auf eine gute langfristige Bonität achten. Auch ESG-Ratings müssen nicht vorgelegt werden. Dadurch steht der Markt für Privatplatzierungen einer großen Anzahl an potentiellen Emittenten offen.

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