Für mittelständische Betriebe wächst der Druck, nachhaltiger zu wirtschaften, Produktionsprozesse schrittweise zu dekarbonisieren und massiv in die Entwicklung klimafreundlicher Technologien zu investieren. Viele Mittelständler haben das Thema bereits in ihren Unternehmensstrategien verankert, gestalten ihren Geschäftsbetrieb ressourcenschonender als früher und investieren in „grüne“ Technologien. Das ist gut und richtig. Doch wie gelingt die „grüne“ Transformation ganz praktisch?
Nachhaltige Immobilien
Viele Unternehmen schauen genau, an welchen Stellschrauben sie für ihre nachhaltige Transformation drehen können. Neben Energie- und Mobilitätswende ist Energieeffizienz ein Hebel, etwa im Bereich des nachhaltigen Bauens und der energetischen Sanierung von Gebäuden. Das seit 2020 geltende Gebäudeenergiegesetz verschärft auch für den Mittelstand die Energieeffizienzvorschriften für Bestandsimmobilien und geplante Neubauten.
Ein weiteres Handlungsfeld, das durch den Ukraine-Krieg und die andauernde Corona-Pandemie beschleunigt wird: die Umstellung ganzer Liefer- und Produktionsprozesse. Um unabhängiger zu sein von Marktschwankungen und unsicher gewordenen Lieferketten, orientieren sich viele Unternehmen neu. Die Rückverlagerung von Produktionsstätten soll Abhängigkeiten reduzieren und kann zu einem weiteren Nachhaltigkeitshebel werden. Denn auch hier sind hohe Investitionen in moderne Gebäude, Vorratslager sowie energieeffiziente Maschinen und Anlagen nötig.
Unabhängigkeit von globalen Lieferketten, mehr Planungssicherheit und Kontrolle über die eigene Wertschöpfungskette waren auch für die Ziegler Group ausschlaggebende Punkte für ihre aktuelle Großinvestition: ein nachhaltiges Werk für Holzfaserdämmstoffe. Das inhabergeführte Unternehmen bietet seinen Kunden von Holz über Logistik und Technik bis hin zu nachhaltigen Fertighäusern eine breite Palette an Produkten und Dienstleistungen. Für die aktuelle Investition in Höhe von rund 150 Millionen Euro hat Ziegler auf Leasing als Finanzierungsform gesetzt. Maschinen, Anlagen und die Immobilie konnten darüber realisiert werden.
Zieglers neues Vorzeigeprojekt entsteht in Hütten bei Grafenwöhr. Unter der Marke „naturheld“ werden an diesem Standort nachhaltige Holzfaserdämmstoffe für den ökologischen Hausbau produziert. Das neue Werk wird nicht nur hinsichtlich der Größe europaweit einzigartig sein, sondern auch im Hinblick auf bestmögliche Nachhaltigkeit. In Bereichen wie Wasseraufbereitung, Licht- oder Lärmemission werden neue Maßstäbe gesetzt. Die Holzfaserdämmplatten werden aus den Hackschnitzeln, die im gruppenzugehörigen Sägewerk anfallen, ressourcenschonend hergestellt. So bleibt die Wertschöpfung im eigenen Unternehmen, und Ziegler generiert eine 100-prozentige Nutzung des Rohstoffs Holz in der Gruppe.
Autor
Friedrich Ley ist Leiter Firmen- und Unternehmenskunden im Geschäftsfeld Sparkassen und Mittelstand bei der Deutschen Leasing in Bad Homburg.