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BASF bereinigt Portfolio: Brasilianische Tochter verkauft

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BASF verkauft das brasilianische Farbgeschäft, das 2024 einen Umsatz von 525 Millionen Dollar einfuhr, für 1,15 Milliarden Dollar. Foto: Robert - stock.adobe.com
BASF verkauft das brasilianische Farbgeschäft, das 2024 einen Umsatz von 525 Millionen Dollar einfuhr, für 1,15 Milliarden Dollar. Foto: Robert - stock.adobe.com

Die Restrukturierung bei BASF ist in vollem Gange. Der Chemiekonzern aus Ludwigshafen trennt sich für 1,1 Milliarden Euro (1,15 Milliarden US-Dollar) – ohne Berücksichtigung von Barmitteln und Finanzschulden – von seinem brasilianischen Geschäft mit Bauanstrichmitteln. Dazu zählen neben Farben auch Lacke und Lasuren. Käufer ist der US-Beschichtungskonzern Sherwin-Williams. Das gab der Dax-Konzern am Montag bekannt.

Der Verkauf ist als Share Deal strukturiert. Damit gehen die Produktionsstandorte in Demarchi und Jaboatão, alle damit verbundenen Verträge, die Marken „Suvinil” und „Glasu!” sowie die rund 1.000 Beschäftigten in die Verantwortung der Amerikaner über. Der Deal soll in der zweiten Jahreshälfte vorbehaltlich der wettbewerbsbehördlichen Genehmigungen abgeschlossen werden.

Coatings”-Sparte von BASF steht zur Disposition

Die brasilianische Tochter, die Teil des BASF-Unternehmensbereichs für Farben und Lacke – genannt „Coatings” – ist, erwirtschaftete 2024 einen Umsatz von 525 Millionen Dollar und ist laut BASF das einzige nennenswerte Endverbrauchergeschäft von BASF.

Der Geschäftsbereich „Coatings” soll auch nach diesem Verkauf weiterhin im Fokus der Restrukturierung bleiben. Die Ludwigshafener haben angekündigt, im zweiten Quartal den Markt weiter zu sondieren und strategische Optionen für die verbleibenden „Coatings”-Aktivitäten zu prüfen. Dazu zählen etwa Produkte wie Fahrzeugserien- und Autoreparaturlacke sowie Oberflächenbehandlungen.

Seit September: BASF mit neuer Strategie

Der Verkauf ist Teil der Portfoliobereinigung, die BASF im September im Rahmen der strategischen Neuausrichtung angekündigt hatte. „Die Unterzeichnung stellt einen wichtigen Schritt dar, den Wert unserer eigenständigen Geschäfte zu erschließen“, erklärte das für den Geschäftsbereich verantwortliche Vorstandsmitglied Anup Kothari.

BASF erzielte im dritten Quartal 2024 einen Umsatz von 15,7 Milliarden Euro, was dem Vorjahreswert entspricht. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) ist mit 1,6 Milliarden Euro zum Vorjahr (Q3 2023: 1,5 Milliarden Euro) leicht angestiegen. Der Free Cashflow ist allerdings von 1,5 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum auf 600 Millionen Euro zurückgegangen.

Für das Geschäftsjahr 2024 sieht sich BASF nahezu auf Kurs. Der Chemiekonzern verfehlt seine Prognose leicht, erwartet aber weiterhin ein gestiegenes Ebitda von 7,9 Milliarden Euro (prognostiziertes Ziel: zwischen 8,0 und 8,6 Milliarden Euro) bei einem voraussichtlichen Umsatz von 65,3 Milliarden Euro. 2023 betrug das Ebitda 7,7 Milliarden Euro bei einem Umsatz von 68,9 Milliarden Euro.

Der Free Cashflow soll für 2024 zwischen 0,1 und 0,6 Milliarden Euro liegen, was ein deutlicher Rückgang zu 2023 wäre. Damals lag der Free Cashflow bei 2,7 Milliarden Euro. BASF begründet die deutlich niedrigere Prognose mit einem investitionsbedingten Mittelabfluss, im Wesentlichen durch Investitionen in den neuen Verbundstandort in China.

Die Zahlen des Geschäftsjahres 2024 sollen Ende Februar veröffentlicht werden.

Esra Laubach ist Redakteurin bei FINANCE und widmet sich schwerpunktmäßig den Themen Transformation, Restrukturierung und Recht. Sie ist Sprach- und Kommunikationswissenschaftlerin. Vor FINANCE war sie rund fünf Jahre als Legal-Journalistin für den Juve Verlag in Köln tätig, wo sie auch ihr journalistisches Volontariat absolvierte. Esra Laubach arbeitete während ihres Studiums multimedial u.a. für das ARD-Morgenmagazin, mehrere Zeitungen und moderierte beim Hochschulradio Kölncampus.