Main Capital Partners stemmt vierten Exit in diesem Jahr

Secondary bei Main Capital Partners: Während im Markt derzeit nur wenige Private-Equity–Deals vollzogen werden, ist dem niederländischen Private-Equity-Haus bereits der vierte Exit in diesem Jahr geglückt. Der auf die Software-Branche spezialisierte Investor verkauft das HR-Software-Haus Perbility. Käufer ist Rivean Capital. Über den Kaufpreis haben beide Parteien Stillschweigen vereinbart. Aber: FAZ-Informationen zufolge soll der Software-Anbieter bei dem Deal mit einem dreistelligen Millionenbetrag bewertet worden sein. Perbility wurde 2009 gegründet und bietet eine Software für Personalmanagement an. Mit der Plattform können Unternehmen ihren gesamten Personal-Workflow digitalisieren und die gesamte Klaviatur des Human-Capital-Managements abdecken. Die Software kann etwa zur Talentakquise genutzt werden, zur Digitalisierung der Verwaltung oder für die Organisationsplanung. Das in Bamberg ansässige Unternehmen verfügt über einen breiten Kundenstamm, der von Finanzinstituten über den öffentlichen Sektor bis hin zu Unternehmen aus dem B2B-Bereich reicht. Bekannte Namen sind etwa der Bierbrauer Bitburger, die Handelskette Edeka oder das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt. Rund 160 Mitarbeitende sind in sechs Büros in Deutschland und der Türkei für Perbility tätig. Main Capital vervierfachte den Umsatz von Perbility Die Vier scheint bei dem Deal eine „magische Zahl“ zu sein: Ihr viertes in diesem Jahr veräußertes Portfoliounternehmen hat Main Capital Partners vor rund vier Jahren, nämlich im Dezember 2020, erworben. Zudem hat das Private-Equity-Haus den Umsatz von Perbility in diesen rund vier Jahren nach eigener Aussage vervierfacht. Auch das Kundenportfolio hat sich positiv entwickelt: Der Kundenstamm hat sich um 66 Prozent von rund 900 auf 1.500 Kunden erweitert, so Main Capital Partners. Zum Jahresabschluss 2024 erwartet das Unternehmen einen Umsatz von 29 Millionen Euro. Dabei, so gibt der Investor an, habe sich die Rentabilität während der Halteperiode sogar verzehnfacht. Eine konkrete Marge nannte Main aber nicht. Nur so viel: Noch in diesem Jahr soll Perbility ein „Rule of 50“-Unternehmen werden. Die Summe des Umsatzwachstums in Prozent und der Ebitda-Marge in Prozent soll also schon bald über 50 Prozent liegen. Das ist besonders hoch: Üblicherweise wird im Software-Bereich von der „Rule of 40“ gesprochen. Besonders zwei Faktoren haben zur Expansion von Perbility beigetragen: Im Laufe des Investitionszeitraums hat der Software-Anbieter zum einen eine neue Plattform namens ‚Helix‘ für seine Produkte etabliert. Zum anderen hat Main Capital Partners zwei Add-on-Akquisitionen getätigt: die Übernahme des Recruiting-Lösungsanbieters Concludis im Jahr 2022 und der Zukauf des cloudbasierten Dokumentenmanagers Begis im Jahr 2023. Beide akquirierten Unternehmen haben das Produktportfolio von Perbility erweitert. Mehr zum Thema Main Capital mit Fonds-Closing-Doppel Main Capital Partners hat gleich zwei Fonds bei insgesamt 2,44 Milliarden Euro geschlossen – nach nur sechs Monaten Fundraising. Das nimmt der Software-Investor zum Anlass, die Strategie nachzuschärfen. Mehr lesen Das sind die Pläne von Rivean Capital für Perbility Das Midmarket-Haus Rivean Capital hat indes bereits seine Wachstumspläne für die Bamberger bekannt gegeben: Unter der neuen Eigentümerschaft sollen die Helix-Plattform weiter ausgebaut sowie neue Module und Funktionen für diese entwickelt werden. Ferner setzt das Unternehmen darauf, das Vertriebsteam auszubauen, um sich weiter im (halb-)öffentlichen und B2B-Markt zu etablieren. Zudem will der HR-Software-Anbieter in die DACH-Region expandieren. Das soll durch weitere Add-ons passieren, verrät der neue Eigentümer. Der bisherige CEO von Perbility, Andreas Meck, wird in dieser Funktion weiterhin an Bord bleiben und hat gemeinsam mit dem erweiterten Managementteam „signifikant“ in die Firma reinvestiert, wie das Unternehmen bekannt gab. Erster Exit für Main Capital Partners in Deutschland Perbility ist nun schon das vierte Unternehmen, das Main Capital Partners in diesem Jahr veräußert. Es ist aber der erste Exit in Deutschland: Die drei bereits verkauften Portfoliounternehmen der Niederländer haben ihren Hauptsitz allesamt in der Benelux-Region – und wurden auch nicht nach Deutschland veräußert. Die HR-Software-Gruppe Textkernel ging an Bullhorn in den USA, die Connected-Care-Gruppe Enovation wurde an Legrand in Frankreich verkauft und Optimizers, ein europäischer Anbieter von E-Commerce-Enablement-Software, ging an Orisha aus Frankreich.

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