Erneuter Aufschub für Meyer Burger: Die Anleihegläubiger des schwankenden Solarmodulherstellers haben die Rückzahlungsfrist der Brückenfinanzierung erneut verlängert. Wie Meyer Burger am späten Mittwochabend mitteilte, wurde die Fälligkeit der Fazilität um zwei Tage bis zum morgigen Freitag, 7. März, erweitert – „vorbehaltlich weiterer Verlängerungen bei einstimmiger Zustimmung“.
Es ist bereits das fünfte Mal, dass die Gläubiger einer Verlängerung der Fälligkeit zugestimmt haben. Im Januar hatte Meyer erstmals bekannt gegeben, dass die Fälligkeit der Fazilität vom 17. Januar bis zum 14. Februar verlängert werde. Daraufhin wurde die Frist weitere drei Male verlängert – zuletzt am 1. März bis zum 5. März.
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Update vom 6. März 2025, 22:36 Uhr
Meyer Burger hat bekanntgegeben, die Brückenfinanzierung erneut zu verlängern, diesmal bis zum kommenden Montag, den 10. März. Die Verlängerung findet vorbehaltlich „weiterer Verlängerungen bei einstimmiger Zustimmung“ statt.
Gläubiger stellten Meyer Burger Kapital bereit
Doch die Geduld der Gläubiger scheint endlich, wie die von Mal zu Mal kürzer werdenden Verlängerungen vermuten lassen. War die Frist zunächst um zwei Wochen, anschließend um eine Woche verlängert worden, sind es nun nur noch zwei Tage. Auf FINANCE-Anfrage, warum die aktuelle Verlängerung nur zwei Tage umfasst und ob es einen weiteren Aufschub geben könnte, wollte sich Meyer Burger nicht äußern.
Meyer Burger war im vergangenen Jahr in finanzielle Schieflage geraten – das Unternehmen leidet unter anderem unter dem Preisverfall bei Solarmodulen und der Konkurrenz aus China. Ein Strategiewechsel sollte helfen, der Fokus auf das US-Geschäft erwies sich jedoch als Desaster. Die Schweizer suchen nun einen Käufer. Dafür benötigt Meyer Burger jedoch weiteres frisches Kapital, um eine weitere Restrukturierung und den M&A-Prozess stemmen zu können.
Um dem Unternehmen Zeit zu verschaffen, sprang Anfang Dezember eine Gruppe bestehender Anleihegläubiger ein, die eine Brückenfinanzierung in Höhe von bis zu 39,5 Millionen US-Dollar bereitgestellt hatte. Diese Überbrückungshilfe wurde dann im Januar bis Mitte Februar verlängert und auf bis zu 59,5 Millionen US-Dollar erhöht. In den kommenden Tagen muss sich nun zeigen, ob Meyer Burger der Verkauf gelingt oder die Brückenfinanzierung ein sechstes Mal verlängert werden muss.
Jasmin Rehne ist Redakteurin bei FINANCE und verfolgt schwerpunktmäßig die Themen Controlling, Gehalt und Personal. Sie hat in Marburg Sprache und Kommunikation studiert. Neben ihrem Studium arbeitete Jasmin Rehne bereits als studentische Hilfskraft bei FINANCE.
