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Commerzbank wappnet sich für möglichen Übernahmeversuch

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Der Vorstand der Commerzbank soll Goldman Sachs ins Boot geholt haben, um zu beraten, wie es weitergehen kann, nachdem die Unicredit sich 9 Prozent an der Bank gesichert hat und gar ein Übernahmeversuch denkbar scheint. Foto: Tobias Arhelger - stock.adobe.com
Der Vorstand der Commerzbank soll Goldman Sachs ins Boot geholt haben, um zu beraten, wie es weitergehen kann, nachdem die Unicredit sich 9 Prozent an der Bank gesichert hat und gar ein Übernahmeversuch denkbar scheint. Foto: Tobias Arhelger - stock.adobe.com

Die Commerzbank will offenbar eine mögliche Übernahme durch Unicredit verhindern. Nachdem gestern bekannt wurde, dass sich die italienische Bank 9 Prozent an Deutschlands zweitgrößter Geschäftsbank gesichert hat, soll die Commerzbank-Führung sich kurzfristig getroffen und die US-Investmentbank Goldman Sachs beauftragt haben, um die Optionen des Instituts auszuloten. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Insider. Die Commerzbank wollte sich dazu gegenüber FINANCE nicht äußern. 

Laut Reuters soll sich Unicredit-CEO Andrea Orcel auch bereits mit dem Commerzbank-Vorstand in Verbindung gesetzt haben. Denn weitere Anteilskäufe sind denkbar, nachdem sich die Italiener zuletzt jene 4,49 Prozent der Anteile an der Commerzbank geschnappt haben, die der Bund zum Kauf angeboten hatte.  

Verdi kündigt Widerstand gegen Unicredit an 

Auch laut anderen, ebenfalls unbestätigten Medienberichten soll der Commerzbank-Vorstand einen eigenständigen Kurs für das Institut bevorzugen. Offizielle Einlassungen seitens der Bank gibt es bislang nicht. Widerstand gegen eine mögliche Übernahme hat offiziell bislang lediglich Stefan Wittmann angekündigt. Er sitzt seit Mai 2018 als Gewerkschaftssekretär von Verdi im Aufsichtsrat der Commerzbank.  

Die Gewerkschaft befürchtet im Fall einer Übernahme einen umfangreichen Stellenabbau und einen Abzug von Kompetenzen nach Italien. Dabei verweist sie auf die Übernahme der Münchener Hypo-Vereinsbank durch Unicredit im Jahr 2005, an der Orcel seinerzeit als Berater für Unicredit mitgewirkt hatte. Verdi hat die Bundesregierung bereits aufgefordert, keine weiteren Anteile mehr an Unicredit zu verkaufen. Gegenüber „Bloomberg Television” hat der Unicredit-Chef am heutigen Donnerstag das Interesse seines Hauses am Kauf der übrigen Commerzbank-Anteile des Bundes geäußert.  

Lena Scherer ist Redakteurin bei FINANCE. Sie hat Publizistik, Anglistik und Komparatistik an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz studiert und nebenbei für verschiedene Redaktionen gearbeitet. Bevor sie zu FINANCE kam, war sie mehr als acht Jahre lang beim Branchen-Fachdienst buchreport aktiv, zuletzt als Co-Chefredakteurin. Dort hat sie unter anderem Marktanalysen vorgenommen sowie die Bereiche Fachinformation, Recht/Wirtschaft/Steuern und Digitales betreut.

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