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Baywa einigt sich mit Gläubigern

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Baywa kommt in der Restrukturierung voran. Foto: nmann77 - stock.adobe.com
Baywa kommt in der Restrukturierung voran. Foto: nmann77 - stock.adobe.com

Der Agrar- und Baustoffkonzern Baywa kommt in seiner angestrebten Restrukturierung einen Schritt voran und einigt sich mit den wichtigsten Gläubigerbanken und Hauptaktionären. Ein Teil des Sanierungskonzepts ist eine Barkapitalerhöhung mit Bezugsrecht für die bisherigen Aktionäre in Höhe von 150 Millionen Euro. Wie die Münchener am Samstag bekanntgaben, werden sich daran die Bayerische Raiffeisen-Beteiligungs-AG (BRB) und die österreichische Raiffeisen Agrar Invest beteiligen. Die Einzelheiten sollen bis Ende März 2025 festgelegt werden.

Zudem wurde mit den Gläubigern der mehr als 5 Milliarden Euro schweren Schuldenlast ein Stillhalteabkommen bis Ende April getroffen. Das bisherige Stillhalteabkommen wäre zum Jahresende ausgelaufen. Insgesamt will Baywa die Sanierung bis zum Jahr 2027 abschließen.

Baywa muss Beteiligungen verkaufen

Wie zu erwarten war, wird auch M&A bei der Baywa-Restrukturierung eine wichtige Rolle spielen müssen, nachdem der Konzern jahrelang massiv durch Zukäufe gewachsen war: Bis Ende März will sich Baywa von ihrer Beteiligung von 47,5 Prozent an der österreichischen Schwester RWA Raffeisen Ware Austria (RWA AG) trennen. Das Anteilspaket geht für 176 Millionen Euro an die RWA-Genossenschaft, die bereits 49,99 Prozent an der RWA hält. Die Genossenschaft ist zugleich mit 28,3 Prozent der zweitgrößte Aktionär von Baywa.

Der Verkauf steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Kartellbehörden. Zudem sollen 26 Millionen Euro des Verkaufserlöses für die Teilrückzahlung einer Darlehensverbindlichkeit gegenüber der RWA AG verwendet werden.

Neben der RWA bietet das Baywa-Portfolio noch weitere Kandidaten, die im Schaufenster landen können, unter anderem die auf Planung und Bau von Ökostromkraftwerken spezialisierte Baywa Re, der neuseeländische Apfelproduzent Turners & Growers und die niederländische Agrarhandelsgesellschaft Cefetra. Zur Zukunft von Cefetra und Turners & Growers machte Baywa noch keine konkreten Angaben.

Bei Baywa Re seien die Gesellschafter hingegen in fortgeschrittenen Gesprächen über eine Kapitalerhöhung, durch die der Miteigentümer Energy Infrastructure Partners schon früher die Mehrheit übernehmen könnte, teilte der Konzern mit. Auch hier soll es im Laufe des ersten Quartals 2025 eine Einigung geben.

Sarah Backhaus ist Redakteurin bei FINANCE und DerTreasurer. Backhaus ist spezialisiert auf die Themen Restrukturierung, Transformation, Zahlungsverkehr und Cash Management. Sie hat Journalismus an der Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft in Köln studiert. Sarah Backhaus arbeitete während ihres Studiums unter anderem für Onlinemagazine von Gruner + Jahr und schrieb als freie Journalistin für die Handelszeitung, faz.net und Impulse.

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