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Middelhoff & Co verkaufen AEG Power Systems an Finanzinvestor

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Der Elektronik- und Solar-Zulieferer AEG Power Systems soll für bis zu 218 Millionen Euro den Besitzer wechseln und nach rund drei Jahren wieder von der Börse genommen werden. Für die meisten Aktionäre bedeutet das Verluste. Der schwedische Finanzinvestor Nordic Capital bietet 4,35 Euro für jede Aktie des Unternehmens, 37 Prozent mehr als sie zuletzt an der Börse wert waren. 65 Prozent der Aktionäre seien schon auf das Angebot eingegangen. Allerdings kommt die Transaktion nur zustande, wenn die Skandinavier auf mehr als 95 Prozent kommen und die Börsen-Holding 3W Power wieder vom Kurszettel streichen können.

 

AEG Power Systems war 2009 das erste deutsche Unternehmen, das in einen leeren Börsenmantel (SPAC) eingebracht worden war, der nur dazu gegründet wurde, eine Firma zu übernehmen. Initiatoren des SPAC (Special Purpose Acquisition Vehicle) mit dem Namen Germany1 waren der Unternehmensberater Roland Berger, der ehemalige Arcandor-Chef Thomas Middelhoff und der ehemalige Investmentbanker Florian Lahnstein. Die Anteilsscheine des SPAC waren Anfang 2008 zu je zehn Euro an die Börse gebracht worden. Germany1 hatte für AEG Power 200 Millionen Euro in bar und 192 Millionen Euro in eigenen Aktien bezahlt.

 

Größte Aktionäre sind neben dem vormaligen Mehrheitseigner Ripplewood (30,2 Prozent) – einem US-Finanzinvestor – die Deutsche Bank (15,2) und Roland Berger (8,2). Vor kurzem war auch AWD-Gründer Carsten Maschmeyer eingestiegen.

 

Im operativen Geschäft hat sich AEG Power im vergangenen Jahr wieder erholt. Der ein Jahr zuvor bei hohen Verlusten um ein Viertel auf 306 Millionen Euro eingebrochene Umsatz legte nach vorläufigen Zahlen auf 428 Millionen Euro zu, das operative Ergebnis (Ebitda) war mit 53 Millionen Euro wieder positiv.

 

Quelle: Reuters

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