Helaba macht Verlust im Firmenkundengeschäft

Die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) rutscht im Firmenkundengeschäft in die roten Zahlen. Unter dem Strich verbuchte das Segment Corporate Finance im ersten Halbjahr 2016 einen Vorsteuerverlust von 3 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum stand noch ein Gewinn von 69 Millionen Euro.

Das liegt in erster Linie an dem rund 1,5 Milliarden Euro schweren Schiffsportfolio der Landesbank. Hauptsächlich wegen Abschreibung auf faule Schiffskredite hat sich die Risikovorsorge im Bereich Corporate Finance im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 50 Millionen Euro erhöht.

Mit faulen Schiffskrediten kämpfen zur Zeit einige Banken – das Problem ist brisant, weil die Risikovorsorge direkt auf das Ergebnis durchschlägt. Um die Bilanz zu säubern, hat die Norddeutsche Landesbank (NordLB) deshalb vor wenigen Tagen einen Teil ihres Schiffsportfolios an den Private-Equity-Investor KKR verkauft.

Helaba fehlen Neukunden im Firmenkundengeschäft

Auch die Commerzbank und die Deutsche Bank ächzen unter den faulen Schiffskrediten. Die HSH Nordbank wurde zuletzt einen Teil ihrer faulen Kredite los, indem sie diese an die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein abgab. Weitere Verkäufe sollen folgen.

Ein weiteres Problem der Helaba ist, dass sie es nicht schafft, genügend Neukunden an Land zu ziehen. Mit 1,9 Milliarden Euro lag das neu erwirtschaftete Geschäftsvolumen um 13,6 Prozent unter dem Vorjahreswert. In absoluten Zahlen entspricht das 300 Millionen Euro weniger Neugeschäft als im Vorjahr. Das rührt vor allem von einem schwachen Marktumfeld her. Die Helaba will gegensteuern, indem sie unter anderem das Firmenkundenneugeschäft in Nordrhein-Westfalen stärker ausbaut.

Schließlich kämpft die Helaba, wie auch ihre Wettbewerber, mit den niedrigen Zinsen. Der Zinsüberschuss sank im Firmenkundengeschäft von 183 auf 162 Millionen Euro. Auf Konzernebene brach der Vorsteuergewinn der Bank um 23 Prozent auf 279 Millionen Euro ein. 

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