In der Krise setzen Geldhäuser ihre Hoffnungen auf das Geschäft mit CFOs: Das geht aus einer Befragung der Unternehmensberatung Ernst & Young hervor. In der Studie haben 59 Prozent der befragten europäischen Bankmanager angegeben, sie betrachten die Aussichten für das Firmenkundengeschäft als „eher gut“ oder „sehr gut“. Damit liegt das Geschäftsfeld als Hoffnungsträger noch vor dem Privatkundengeschäft.
Chancen für Investmentbanking stehen schlecht
Bei den deutschen Bankmanagern liegt das Firmenkundengeschäft ebenfalls vergleichsweise hoch im Kurs. 47 Prozent der befragten Banker bewerten die Aussichten für die Sparte als gut bis sehr gut. Positiver als die Aussichten fürs Firmenkundengeschäft bewerten die deutschen Bankmanager nur die fürs Privatkundengeschäft, für Wertpapierdienstleistungen und Asset Management.
Den meisten anderen Bereichen trauen die deutschen Bankmanager deutlich weniger zu als dem Firmenkundengeschäft. Vor allem von der Emission von Anleihen und Aktien sowie von der Transaktionsberatung versprechen die Banker sich nur wenig. Offenbar hat die Bankenkrise ihr Vertrauen in stetige Erträge aus Kapitalmarktgeschäft und Investmentbanking demoliert.
Insgesamt fallen die Erwartungen an das nächste Jahr in Europa weitaus positiver aus als in Deutschland. Hier überwiegt eine eher skeptische Haltung. So rechnet nur jedes dritte deutsche Institut mit einer Verbesserung der Lage innerhalb der nächsten zwölf Monate. Eine pessimistischere Einschätzung liefern nur die Geldhäuser aus Polen. Für die jährliche Befragung hat EY mit Managern bei 250 Banken gesprochen, davon 72 in Deutschland.
tim.grossheimann[at]finance-magazin.de
Info
Die Banken tragen den Kampf um die attraktiven deutschen Firmenkunden immer härter aus. Die Kreditmargen fallen, gleichzeitig bedrohen Regulierung und Digitalisierung das Geschäftsmodell. Lesen Sie alle News zum Firmenkundengeschäft der Banken auf unserer Themenseite nach.
