Europas Banken fallen im Spiel der weltweit größten Banken zusehends zurück: Die zweimal jährlich veröffentlichte SNL Financial-Studie der 100 größten Banken der Welt, gemessen an ihrer Bilanzsumme, zeigt das Ausmaß der Bilanzverkürzungen bei den europäischen Banken – asiatische Banken, mit China als Vorreiter, hingegen wachsen.
Die Industrial & Commercial Bank of China führt das Ranking mit einem Vermögen von 3,174 Billionen US-Dollar weiterhin an, gefolgt von HSBC Holdings mit 2,758 Billionen US-Dollar. Die China Construction Bank, rückt mit 2,596 Billionen Dollar von Platz neun auf Platz drei vor, dicht gefolgt von der französischen BNP Paribas (2,595 Billionen US-Dollar).
Mitsubishi UFJ Group aus Japan und JP Morgan rangieren auf den Plätzen fünf und sechs. Ränge sieben und acht belegen die Agricultural Bank of China und die Bank of China, die französische Credit Agricole Gruppe rutschte von Platz fünf auf Platz neun der Liste. Barclays liegt unverändert auf Rang zehn. Die Deutsche Bank rutscht damit aus den Top Ten und belegt mit einer Bilanzsumme von 2,255 Billionen Dollar Platz elf.
IFRS versus U.S.GAAP: Unterschiedliche Bilanzierungsansätze entscheidend
China stellt mit 15 Geldhäusern die meisten Banken unter den Top 100, gefolgt von den USA mit elf und Japan mit acht Instituten. Europäische Banken sind mit 45 Top 100-Platzierungen dabei, zwei weniger als bei der letzten SNL-Umfrage.
Sechs weitere deutsche Banken finden sich unter den größten 100 Banken. Die Commerzbank folgt auf Rang 39, die DZ Bank auf Rang 53, die LBBW liegt auf Rang 69, die Bayern LB auf Rang 74, die NordLB auf Rang 93, und die Helaba auf Rang 98.
Bei der Interpretation der Zahlen ist allerdings Vorsicht geboten, denn unterschiedliche Rechnungslegungsstandards für Banken fließen hier mit ein. So bilanzieren etwas die größten vier Banken nach IFRS, und führen entsprechend das Brutto der Derivativen Anlagen auf. Banken wie JP Morgan, die nach U.S.GAAP-Standards bilanzieren, geben das Nettoresultat an. JP Morgan würde nach IFRS-Standard unter Berücksichtigung ihrer Brutto-Derivatpositionen auf Platz eins vorrücken. Die größten Gewinner und Verlierer finden Sie in der FINANCE-Bildergalerie.