Freshfields ist Kanzlei des Jahres

Das Fachmedium „Juve“ hat in der Alten Oper in Frankfurt zum 21. Mal die besten Wirtschaftskanzleien des Jahres ausgezeichnet. Prämiert werden diejenigen Einheiten, die sich in den vergangenen Monaten besonders dynamisch hervorgetan haben. Insgesamt werden Awards in 18 Kategorien vergeben, FINANCE stellt die Preisträger in den für CFOs relevantesten Kategorien vor. Freshfields räumt ab Nach 15 Jahren hat sich Freshfields zurück an die Spitze gekämpft und wird Kanzlei des Jahres. Die Großkanzlei wurde ausgezeichnet, weil sie sich strategisch weitsichtig zeigt und bereit ist, zu investieren. „Keiner anderen Kanzlei gelingt es so gut, High-End-Beratung und Volumengeschäft zu kombinieren“, begründet die Redaktion ihre Wahl. In der Laudatio wurde zudem die technologiegestützte Beratung gelobt, die im Markt neue Maßstäbe setze, etwa durch eigens entwickelte Legal-Tech-Tools. Der gezielte Ausbau der US-Praxis beflügele Freshfields‘ großartige Entwicklung. Doch das war nicht der einzige Erfolg. Freshfields räumte noch zwei weitere Siege ab: Auch die Titel der Kanzlei des Jahres für Gesellschaftsrecht und für Private Equity und Venture Capital gingen an die Magic-Circle-Kanzlei. In letzterer Kategorie überzeugte die Kanzlei mit einem „strategischen Teamaufbau“, der dafür sorgt, dass bereits junge Partnerinnen und Partner „immer selbstverständlicher Verantwortung in zentralen Mandatsbeziehungen” übernehmen und „dabei ihre eigenen Kontakte“ erweitern. Dieser Ansatz funktioniere auch bei großen Deals ohne deutschen Bezug: „Höhepunkt war die Arbeit für Permira und Blackstone bei der milliardenschweren Übernahme von Adevinta.“ Ferner haben zwei erfahrene Partner die New Yorker PE-Praxis erweitert, womit die Kanzlei ihre „internationalen Ambitionen“ unterstrich. Im Gesellschaftsrecht erweitert die Großkanzlei ihre bereits marktführende Position: Unter Barbara Keil und Elizabeth Oberholzer leitete ein Team den globalen Spin-off des 3M-Healthcare-Geschäfts Solventum, unterstützt durch eine eigens entwickelte Kollaborationsplattform, die mehr als 90 Jurisdiktionen koordiniert. Auch die jüngere Generation profiliere sich bereits im Markt: Dafür stehe etwa ein jüngerer Partner, der sich etwa für Tui oder Uniper „als innovativer Berater zu Stabilisierungsmaßnahmen“ positioniert. Hogan Lovells und Sullivan & Cromwell ausgezeichnet Das Fachmedium prämierte darüber hinaus die Kanzlei des Jahres für Mittelstand. Gewinnerin ist die niedersächsische Kanzlei KSB Intax. Sie überzeugte die Jury mit ihrer KI-gestützten Wissensdatenbank, die sie gemeinsam mit einem externen Kooperationspartner für die NBank entwickelt hat. Mit dieser Lösung können etwa Beteiligungsverträge automatisiert werden, was der Mandantin „langfristig hohe Kosten und Zeit“ spart. Darüber hinaus ist die Kanzlei in Niedersachsen mit ihrer Rundum-Beratung eine der führenden Wirtschaftskanzleien und hatte zuletzt mehrere Partner im Baurecht, Notariat und Venture Capital ernannt. Hogan Lovells gewinnt den Award für die Kanzlei des Jahres für Bank- und Finanzrecht. Die bankregulatorische Praxis stemmte etwa milliardenschwere Strukturmaßnahmen in der Finanzsparte des Volkswagen-Konzerns, und in der Produktregulierung zeigte sie sich „konsequent stark“, insbesondere für internationale Investmentbanken. „Über Projekt- und Infrastrukturfinanzierungen gewann die Finanzierungsberatung an Präsenz und Schlagkraft“, hieß es in der Laudatio. Kanzlei des Jahres für M&A ist die US-Kanzlei Sullivan & Cromwell. Die Kanzlei, so „Juve“, „zählt jetzt zweifelsfrei zu den wichtigsten M&A-Beraterinnen – auch von deutschen Konzernen.“ Beispielhaft dafür stehe die Beratung von Neumandantin Bosch „beim größten Zukauf der Unternehmensgeschichte“ und die Konzeption von Schaefflers „mehrstufiger Übernahme von Vitesco.“ Wettbewerber würden das etablierte Team als „außergewöhnlich clever“ sowie „ausgesprochen umgänglich und belastbar“ loben. Görg für Restrukturierung prämiert Die Kanzlei des Jahres für Restrukturierung ist für die Jury in diesem Jahr Görg. Die Sozietät habe sich an fünf Standorten regelmäßig mit erfahrenen Partnern verstärkt und aus den eigenen Reihen Partnerinnen ernannt, was sich in der Bestellung großer Insolvenzverfahren niederschlage. „Der Erfolg von Torsten Martini als Verwalter zahlreicher Signa-Gesellschaften passt makellos in diese Reihe. Ebenso perfekt passen diese Verfahren zum Berater-Know-how der Kanzlei bei Immobilienrestrukturierungen und Distressed M&A“, kommentiert „Juve“. Diese Kanzleien gewinnen in Regulierung und Compliance Luther ist die Kanzlei des Jahres für Regulierung. Sie stach besonders bei Großprojekten hervor, etwa als sie die Berliner Senatsverwaltung für Finanzen bei der Übernahme des Fernwärmenetzes von Vattenfall beraten hatte. Neben der Energiebranche habe die Kanzlei gezielt auch die Beratung des Gesundheitssektors mit einer Pharmaexpertin und einer Spezialistin für MVZ-Transaktionen ausgebaut. Kanzlei des Jahres für Compliance wurde Feigen Graf. In Rekordzeit habe die Strafrechtskanzlei aus dem Zusammenschluss mit dem ehemals eigenständigen Münchner Investigations-Team ein Erfolgsmodell aufgezogen. Ihr Rundum-Beratungsangebot sei viel gefragt, lobte die Jury und nannte etwa die KI-gestützten Datenreviews bei einer nicht näher benannten Bank als Positivbeispiel. Durch ihre gezielte Nachwuchsarbeit bringe sich die Kanzlei zudem als „echte Alternative zu Großkanzleien ins Spiel.“

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