Die italienische Großbank Unicredit baut ihren direkten Anteil an der Commerzbank weiter aus. Am Montag gab das Mailänder Geldhaus bekannt, dass es nun rund 26 Prozent an den Frankfurtern direkt hält. Der Ausbau der Beteiligung auf rund 29 Prozent sei geplant. Aufsichtsrechtlich genehmigt ist seit März 2025 ein Anteil von 29,9 Prozent.
Die Unicredit ist damit mit Abstand der größte Aktionär der Commerzbank, noch weit vor dem Bund mit etwas mehr als 12 Prozent. Auf Sitze im Aufsichtsrat verzichten die Mailänder jedoch weiterhin, teilten sie in der Pressemitteilung mit. Sie würden jedoch genau beobachten, dass die Commerzbank Fortschritte dabei mache, ihr Geschäft zu stärken. Das solle Aktionären, Kunden und Mitarbeitenden zugutekommen.
Commerzbank bleibt auch ein Finanzinvestment
Gleichzeitig betont Unicredit, dass der Kauf der Commerzbank-Aktien für sie bislang ein einträgliches Geschäft ist und dadurch auch die Unicredit-Anteilseigner profitiert hätten. Sie stellt den schrittweisen Einstieg in der Kommunikation also unverändert auch als lukratives Finanzinvestment dar.
Als Unicredit im Herbst 2024 erstmals den Kauf von Commerzbank-Aktien bekanntgab, lag deren Kurs unter 13 Euro, heute kostet eine Commerzbank-Aktie mehr als 36 Euro. Mit diesem Kursanstieg um mehr als 170 Prozent erhöhte sich auch der Wert der Beteiligung des Bundes als zweitgrößtem Aktionär der Commerzbank.
Unicredit liegt bei Marktkapitalisierung vorn
Mit dem Kursanstieg erhöhte sich auch die Marktkapitalisierung der Commerzbank auf ein Allzeithoch von 43,1 Milliarden Euro – also die Anzahl der Anteile multipliziert mit dem Aktienkurs. Auch die Frankfurter Wettbewerberin Deutsche Bank erreichte hier zuletzt ein neues Hoch mit 61,6 Milliarden Euro. Hinter der Unicredit bleiben jedoch beide deutlich zurück. Deren Marktkapitalisierung beträgt aktuell rund 107,8 Milliarden Euro.
Raphael Arnold ist Redakteur bei FINANCE. Er studierte in Gießen und Alexandria (Ägypten) Geschichte, Geografie und Arabisch. Schon vor und während des Studiums schrieb er für verschiedene Tageszeitungen. Bei den Nürnberger Nachrichten absolvierte er ein Volontariat und arbeitete im Anschluss in deren Wirtschaftsredaktion. Danach war er über 13 Jahre für den US-Investment News Service OTR Global als Researcher und Projektmanager tätig. Beim Juve Verlag verantwortete er bis Oktober 2024 knapp acht Jahre lang die Österreich-Publikationen.
