Brockhaus Technologies verschiebt Konzernabschluss

Der Private-Equity-Investor Brockhaus Technologies muss die Veröffentlichung seines Konzernabschlusses verschieben. Der Geschäftsbericht sollte ursprünglich am kommenden Freitag, den 28. März, veröffentlicht werden. Doch der Abschlussprüfer KPMG kann den bisher vorgesehenen Zeitplan nicht einhalten, wie der Investor in einer Mitteilung bekanntgab. Das hat zwei Gründe: Für den Abschluss der Prüfung fehlten dem Big-Four-Haus wichtige Prüfungsnachweise. Außerdem beeinflusst „eine laufende Untersuchung eines Geschäftsvorfalls bei einer ausländischen Tochtergesellschaft des Portfoliounternehmens IHSE“ die Abschlussprüfung des Unternehmens, heißt es in der Mitteilung weiter. IHSE ist ein Technologiehersteller für hoch performante IT-Komponenten im KVM-Segment (Keyboard, Video, Mouse) und gehört seit 2019 zum Portfolio von Brockhaus Technologies. 2022 machte das baden-württembergische Unternehmen, das der börsennotierte Finanzinvestor als Tochtergesellschaft führt, 40 Millionen Euro Umsatz. Kein Einfluss auf vorläufige Zahlen von Brockhaus Welche Prüfungsnachweise noch ausstehen und was es mit der laufenden Untersuchung auf sich hat, wollte Brockhaus Technologies auf FINANCE-Anfrage nicht kommentieren. Wann die Abschlüsse veröffentlicht werden können, ist bislang unklar. „Die Gesellschaft arbeitet mit Nachdruck daran, den Sachverhalt in Abstimmung mit dem Abschlussprüfer zeitnah aufzuklären“, so Brockhaus Technologies in der Mitteilung. „Sobald wir weitere Informationen von dem Wirtschaftsprüfer haben, die mit dem Kapitalmarkt kommunizierbar sind, werden wir das tun“, teilte ein Unternehmenssprecher gegenüber FINANCE mit. KPMG ist seit dem Börsengang von Brockhaus Technologies im Jahr 2020 als Abschlussprüfer mandatiert. Zu den Gründen der Verschiebung äußerte sich die Gesellschaft auf Anfrage von FINANCE mit dem Verweis auf die gesetzliche Verschwiegenheitspflicht nicht. Der Vorfall bei IHSE soll jedoch keine Auswirkungen auf die vorläufigen Geschäftszahlen von Brockhaus Technologies, die Anfang März veröffentlicht wurden, haben, teilte der Technologieinvestor weiter mit. Diesen Zahlen zufolge hat das PE-Haus 2024 einen Umsatz von 205 Millionen Euro erwirtschaftet, das entspricht einem Anstieg um 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr 2023. Zudem ist das Ebitda, also der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, um 7 Prozent auf 66 Millionen Euro gestiegen. Brockhaus bleibt unter Prognose für 2024 Damit liegen beide Werte jedoch unter der Prognose für das abgelaufene Geschäftsjahr, die Brockhaus im vergangenen November zunächst sogar nochmal bestätigt hatte. So prognostizierte der Finanzinvestor einen Umsatz zwischen 220 und 240 Millionen Euro sowie ein Ebitda von 80 bis 90 Millionen Euro. Anfang März 2025 revidierten die Frankfurter die Erwartungen jedoch. Für die Verfehlung der Prognose gab das Unternehmen Anlaufschwierigkeiten bei der Plattform Bike2Future und verzögerte Auslieferungen bei IHSE an. Der Aktienkurs reagierte über das Wochenende auf die Meldung von Brockhaus Technologies und sackte zeitweise von knapp 19 Euro um fast 4 Prozent auf 18,25 Euro ab – ein neues Zweijahrestief. Brockhaus Technologie wurde im Jahr 2000 von Marco Brockhaus als Brockhaus Capital Management gegründet. Im Sommer 2020 wagte das Unternehmen den Schritt aufs Parkett, seit 2021 agiert das Haus unter dem Namen Brockhaus Technologies.

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