In meinen beiden vorangegangenen Beiträgen aus den vergangenen Tagen habe ich Ihnen schon Einblicke in die Hintergründe des Danske-Bank-Skandals gegeben und die Technologiedefizite benannt, die eine wichtige Rolle beim Geldwäscheskandal der dänischen Großbank gespielt haben. Im dritten und letzten Teil meiner Danske-Bank-Analyse möchte ich nun einen Blick auf das Compliance- und Risikomanagement der dänischen Großbank werfen.
Dies ist relevant, denn auf beiden Feldern hat die Danske Bank versagt. Der Preis, den die Bank dafür bezahlen wird, ist hoch – und er wird mit jedem Tag teurer. So wurde Danske von der estnischen Regierung des Landes verwiesen. Darüber hinaus überlegt Estland, Schadensersatz geltend zu machen, weil es durch die Geldwäsche der Danske Bank seine Reputation als Finanzplatz beschmutzt sieht. Institutionelle Investoren haben eine Sammelklage eingereicht, und neben Behörden aus Estland und Dänemark ermitteln auch die US-Justiz sowie die US-Börsenaufsicht SEC. Auch in Frankreich und England drohen Ermittlungen. Ein Desaster kommt eben selten alleine.
Inwieweit es möglich sein wird, illegale Absicht oder grobe Fahrlässigkeit nachzuweisen, wissen wir noch nicht. Unmittelbar fragt man sich aber, wie genau die Danske Bank eigentlich Risikomanagement betrieben hat. Und gerade dann wird es interessant, weil die Forschung uns aufzeigt, dass es oftmals dem verwendeten Risikomanagementansatz zuzurechnen ist, wenn große Fehler passieren. Bei Danske könnten sich zwei Teufelskreise gegenseitig hochgeschaukelt haben.
Controlling 2025
Controlling 2025 - Der FINANCE-Blog von Controllingexperte Prof. Niels Dechow, PhD.