Eon CFO Marcus Schenck steht vor einer großen Karriere-Rochade. Der ehemalige McKinsey-Berater und frühere Goldman Sachs-Partner im Frankfurter Büro der Investmentbank plant die Rückkehr zu Goldman Sachs. Der promovierte Volkswirt wird als Managing Director nach London gehen und dort die Führung des Investment Banking von Goldman Sachs für die EMEA-Region übernehmen. Schencks Vertrag bei Eon läuft noch bis Ende nächsten Jahres, die Wege von Eon und Schenck dürften sich allerdings bereits Ende September trennen.
Der Eon-Konzern wollte die Gerüchte FINANCE gegenüber zunächst nicht kommentieren, sah sich aber kurz darauf doch zu einer Stellungnahme gezwungen. Darin kommentierte Schenck seinen Abgang wie folgt: „Dieser Schritt ist mir nach sieben Jahren als Finanzvorstand von E.ON nicht leicht gefallen. Ich habe mich nicht gegen E.ON, sondern vielmehr für Goldman Sachs entschieden.“ Der Aufsichtsratsvorsitzende Werner Wenning bedauerte Schencks Entscheidung mit den Worten: „Eon hat Marcus Schenck über viele Jahre sehr viel zu verdanken…Mit dem entschlossenen und signifikanten Abbau der Konzernschulden in den vergangenen drei Jahren hat Marcus Schenck den finanziellen Handlungsspielraum des Unternehmens gesichert.“
Der Aktienkurs des Energieversorgers kennt seit Jahren trotzdem nur einen Weg: abwärts. Nach 48 Euro Höchststand 2008 steht der Kurs heute bei 12.20 Euro. Ein vorzeitiger Abgang des CFO dürfte das Vertrauen der Investoren kaum stärken. Umgekehrt dürfte Goldman sich von der Rückkehr eines Industrie-CFO in die eigenen Reihen einen gewissen Reputationsgewinn versprechen. Schencks Nachfolger ab Oktober wird Klaus Schäfer, aktueller CEO der Tochtergesellschaft Eon Global Commodities.