In die Führungsriege des Werkzeugmaschinenbauers MAG IAS kehrt keine Ruhe ein. Nach nur sechs Wochen hat der kaufmännische Geschäftsführer Andreas Meinz das Göppinger Unternehmen wieder verlassen – „mit sofortiger Wirkung“ jedoch im „besten Einvernehmen“, wie der Konzern mitteilte. Meinz habe aus „familiären Gründen um Entbindung von seinen Aufgaben gebeten“, meldete MAG IAS weiter. Seine Entscheidung MAG IAS zu verlassen, war eine große Überraschung für das Unternehmen, wie ein Firmensprecher auf Anfrage von FINANCE sagte. Niemand habe damit gerechnet.
Erst Mitte Januar hatte der aus Krefeld stammende Meinz als kaufmännischer Geschäftsführer bei MAG IAS begonnen. Damals hieß es, der ehemalige Geschäftsführer der Stockhausen GmbH und der Haniel Gruppe, würde die Aufgaben von CFO Reiner Beutel übernehmen. Beutel war im vergangenen September vom Aufsichtsrat in die operative Ebene geholt worden, um übergangsweise den CFO-Posten zu übernehmen.
Mit Meinz sollte der Finanzbereich verstärkt werden, um die Ertragskraft der Gruppe zu steigern. In einer Quasi-Ad-hoc-Mitteilung veröffentlichte MAG IAS im Januar, dass sich Beutel nach der Einarbeitung von Meinz wieder auf die „strategischen Aufgaben auf Ebene der internationalen MAG Gruppe“ konzentrieren würde.
Übergangs-CFO Reiner Beutel bleibt vorerst
Nun soll Beutel „bis auf weiteres“ auch Finanzvorstand bleiben, heißt es bei MAG IAS. US-Investor Mo Meidar, der das Unternehmen 2005 aus mehreren Restrukturierungsfällen geschmiedet hatte, tauschte Mitte 2013 die komplette Geschäftsführung aus.
Die Aufgabe des Vorstands ist klar: Er soll die Restrukturierung und strategische Neuausrichtung des Göppinger Unternehmens vorantreiben. Ende Dezember hat MAG IAS den Geschäftsbereich Industrial Equipment an die Fair Friend Group verkauft. Mit der Trennung von der Sparte will sich der Werkzeugmaschinenbauer auf das Geschäft mit der Automobilbranche und deren Zulieferern konzentrieren.
Nach Verlusten in den vergangenen Jahren soll das Unternehmen wieder auf Kurs gebracht werden. Für das erste Halbjahr 2013 verbuchte MAG IAS noch ein Minus von rund 7,3 Millionen Euro nach fast 18 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Die Investoren haben Vertrauen: Der Kurs der Mittelstandsanleihe über 50 Millionen Euro notierte zuletzt nahe 100 Prozent.
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