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Reinhard Florey wird CFO bei Ölkonzern OMV

Reinhard Florey ist ein Altbekannter der deutschen Stahlindustrie. Jetzt soll er die Finanzen des Österreichischen Ölkonzerns OMV regeln und vor allem eins - sparen.
OMV

Der Ölkonzern OMV, mit einem Umsatz von 36 Milliarden Euro das größte Unternehmen Österreichs, bekommt einen neuen CFO. Der 51-jährige Reinhard Florey kommt vom finnischen Stahlhersteller Outokumpu und übernimmt das Finanzzepter von dem scheidenden Finanzchef David Davies.

Laut Unternehmensangaben soll der Wechsel „ab Verfügbarkeit“ von Florey erfolgen, spätestens jedoch zum 1. August dieses Jahres. Davies werde ein Monat nach Floreys Amtsantritt das Unternehmen verlassen.

Reinhard Florey mit langer Vergangenheit bei ThyssenKrupp

In Florey sieht OMV-Aufsichtsratschef Peter Oswald den richtigen Mann für die dringendste Aufgabe, die OMV ins Haus steht: eisern sparen. Der erst seit einem Jahr amtierende Oswald fordert eiserne Kostendisziplin, striktes Cash Management und ein nachhaltiges Upstream-Portfolio. Im Geschäftsbereich Upstream bündelt der OMV-Konzern sein Öl- und Gasfördergeschäft. Der Absturz der Ölpreise zwingt auch OMV zu tiefen Einschnitten in das Investitionsbudget und die Kostenbasis. 

Seine Karriere begann der studierte Wirtschafts- und Maschinenbauingenieur Florey bei der Unternehmensberatung McKinsey. 2002 ging es für den Österreicher dann nach Deutschland zum Stahlkonzern ThyssenKrupp, wo er zunächst im Bereich M&A arbeitete und 2009 zum CFO des US-Stahlgeschäfts des Dax-Konzerns aufstieg. 2011 wechselte er zu ThyssenKrupps ausgegliederter Edelstahlsparte Inoxum, das ein Jahr später an die finnische Outokumpu verkauft wurde. Florey wechselte mit hinüber zu den Finnen.

Seine Berufung wird in Österreich als Überraschung bezeichnet. Zuvor wurde damit gerechnet, dass OMV eine Frau zur Finanzchefin befördern würde oder aber einen Manager mit Erfahrung im Russlandgeschäft, um wegen der Branchenkrise einen engeren Schulterschluss mit russischen Öl- und Gaskonzernen zu suchen.

OMV bekommt komplett neue Führungsspitze

OMV produzierte 2014 309.000 Barrel Öläquivalente pro Tag, die jährliche Raffineriekapazität im beträgt 17,8 Millionen Tonnen. Außerdem unterhält der Konzern ein großes Tankstellennetz in Österreich und angrenzenden Ländern. Mit einer Marktkapitalisierung von rund 7 Milliarden Euro gehört OMV zu den kleineren international agierenden Ölmultis, der Aktienkurs hat in den vergangenen Monaten aber weniger stark verloren als der mancher Marktführer. Größter Aktionär mit 31,5 Prozent ist der österreichische Staat.

Das neue Managementgespann bildet Florey mit dem Deutschen Rainer Seele. Der frühere Chef der BASF-Ölfördertochter Wintershall wurde auch erst vor einem halben Jahr berufen.

philipp.habdank[at]finance-magazin.de

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