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EMH Partners steigt bei Brainlab ein

EMH Partners ist mit einer Minderheitsbeteiligung in zweistelliger Prozenthöhe bei dem Medizintechnikanbieter Brainlab eingestiegen.
Brainlab

Die Beteiligungsgesellschaft EMH Partners ist mit einer Minderheitsbeteiligung in zweistelliger Prozenthöhe bei dem bekannten Medizintechnikanbieter Brainlab eingestiegen. Sowohl die genaue Beteiligungshöhe als auch den Kaufpreis wollen EMH Partners und Brainlab nicht bekanntgeben. Auf Nachfrage wollte sich EMH ebenso nicht dazu äußern, ob die Aktien von bestehenden Gesellschaftern oder im Rahmen einer Kapitalerhöhung erworben wurden. Damit ist offen, ob auch Brainlab im Zuge der Transaktion frische Mittel zugeflossen sind, oder nur den Gesellschaftern des Unternehmens.

Brainlab ist schon weit entwickelt

Brainlab entwickelt und verkauft softwaregestützte Medizintechnik, die vor allem in der informationsgeführten Chirurgie, in der Radiochirurgie sowie in der Präzisions-Strahlentherapie Anwendung findet. Zusätzlich erzielt Brainlab auch noch Umsätze mit der digitalen Vernetzung von Operationssälen.

Das 1989 von Stefan Vilsmeier gegründete Unternehmen mit Sitz in München ist alles andere als ein kleines Start-up. Im Geschäftsjahr 2017 erzielten die Bayern einen Umsatz von 275 Millionen Euro, und das nach eigenen Angaben „nachhaltig profitabel“. An 18 Standorten werden insgesamt 1.370 Mitarbeiter beschäftigt, darunter mehr als 450 Forschungs- und Entwicklungsingenieure. Schon zu Zeiten des Neuen Marktes galt Brainlab als ein aussichtsreicher Börsenkandidat. Der Zusammenbruch des Tech-Segments vereitelte damals die IPO-Pläne, und Brainlab blieb ein Privatunternehmen.

Brainlab ist die fünfte Beteiligung für EMH

Angesichts der hohen Bewertungen, die Medizintechnikanbieter derzeit genießen – zweistellige Ebitda-Multiples sind eher die Regel als die Ausnahme –, dürfte Brainlab das größte Investment sein, das EMH Partners bis dato getätigt hat. EMH selbst wollte diese Annahme nicht kommentieren.

Brainlab ist das fünfte Unternehmen, an dem sich der Finanzinvestor beteiligt. Neben Brainlab hat EMH auch schon in den Designleuchten-Hersteller Occhio, in den Küchenspezialisten Kiveda, in das Technologieunternehmen Native Instruments sowie in den Corporate-Coworking-Anbieter Design Offices investiert.

Nach eigenen Angaben verfolgt der Private-Equity-Investor bei seinen Beteiligungen einen „Build and Scale-Ansatz“, in dessen Rahmen mittelständische Unternehmen sowohl mit Kapital als auch mit Digitalisierungskompetenzen unterstützt werden sollen. Damit besetzt EMH das Marktsegment oberhalb der Venture-, aber unterhalb der klassischen Private-Equity-Fonds.

2017 startete der EMH Digital Growth Fund zunächst mit einem Fondsvolumen in Höhe von 350 Millionen Euro, kurz darauf kamen aber noch weitere 350 Millionen Euro an Investitionszusagen über ein Co-Investmentprogramm hinzu. Somit umfasst das Fondsvolumen 700 Millionen Euro. EMH Partners wurde 2010 von den Unternehmern Maximilian und Sebastian Kuss gegründet und hat seinen Sitz in München.

ann-sophie.crecelius[at]finance-magazin.de