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Medien: E.on verkauft Spanien- und Italiengeschäft

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Der Energiekonzern E.on will raus dem Spanien- und Italiengeschäft.
E.on

E.on bereinigt sein Beteiligungsportfolio: Der Energiekonzern soll unmittelbar vor dem Verkauf seines Spaniengeschäfts stehen, wie das Wall Street Journal unter Berufung auf mit dem Vorhaben vertraute Personen schreibt. So soll das gesamte Spanien-Geschäft für 2,5 Milliarden Euro an die australische Bank Macquarie und die Gesellschaft Wren House Infrastructure Management gehen, die Verbindungen zu kuwaitischen Staatsfonds hat.

Bereits Anfang dieser Woche hatte Reuters berichtet, dass E.on im Gespräch mit mehreren Interessenten stehe. E.on lehnte eine Stellungnahme ab. Macquarie wird dem Bericht des Wall Street Journal zufolge 60 Prozent des Kaufpreises zahlen, Wren House steuert die restlichen 40 Prozent bei. An dem Spanien-Geschäft sollen auch der Finanzinvestor CVC Capital, der spanische Energiekonzern Gas Natural sowie eine Einheit der Bank Morgan Stanley interessiert gewesen sein. Doch deren Angebote sollen um mehrere hundert Millionen Euro geringer dotiert gewesen sein.

Bei dem Verkauf des Spaniengeschäfts alleine soll es nicht bleiben: E.on soll Reuters zufolge auch über den Verkauf des Italien-Geschäfts verhandeln. Dieses soll mehr als 2 Milliarden Euro wert sein. An dem Geschäft interessiert seien mehrere italienische und französische Energieversorger. Insgesamt hat E.on seit dem Jahr 2011 aus seinen Geschäften weltweit bereits Assets im Wert von 20 Milliarden Euro verkauft.

E.on zieht sich auch aus US-Windparks zurück

2009 hatte E.on die Energiegeschäfte in Spanien, Italien und Frankreich übernommen und dafür 11,5 Milliarden Euro hingeblättert. Rund 6 Milliarden Euro musste E.on bereits abschreiben, denn die Wirtschaftskrise in Südeuropa hat auch die Stromnachfrage schrumpfen lassen. In Spanien und Italien beschäftigt E.on insgesamt rund 2.200 Mitarbeiter und beliefert rund 1,5 Millionen Kunden.

Neben dem Geschäft in Südeuropa reduziert E.on auch sein Geschhäft im US-Windkraftmarkt, um Mittel für den Schuldenabbau zu generieren.  Der Energiekonzern verkauft 80 Prozent an einem Portfolio aus zwei US-Windparks an das kanadische Unternehmen Enbridge, die restlichen 20 Prozent behält E.on. E.on hatte die Parks entwickelt und wird sie auch in Zukunft im Auftrag der Kanadier betreiben. Der Unternehmenswert für das Portfolio belaufe sich auf 650 Millionen US-Dollar, so das Unternehmen in einer Pressemitteilung anlässlich des Deals. Die beiden Windparks in den Bundesstaaten Texas und Indiana beliefern mehr als 120.000 Haushalte.

Auch im Cleantech-Bereich verfolgt E.on seit kurzem einen kapitalschonenderen Geschäftsansatz. Der Dax-Konzern will sich auf Bau und Betrieb von Wind- und Solarparks konzentrieren und zügig nach Fertigstellung die Mehrheit an Co-Investoren abgeben. Insgesamt drückt E.on aktuell eine Nettofinanzverschuldung von rund 31 Milliarden Euro. E.on-CFO Klaus Schäfer will die Verschuldung verringern, um sie dem gesunkenen Ertragsniveau anzupassen.

julia.becker[at]finance-magazin.de

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