Das Münchner Private Equity-Haus Afinum hat sich bei der Nobel-Wellnesskette Meridian Spa beteiligt. Der Deal erfolgt aus dem 2010 aufgelegten, 210 Millionen Euro schweren AF Eigenkapitalfonds, aus dem Afinum auch die Beteiligung an Görtz finanziert hat.
Afinum hat die Anteile von zwei Privatinvestoren erworben. Dabei wurden auch Gesellschafterdarlehen zurückgeführt. Die beiden Meridian-Altgesellschafter um Gründer Barthold Richters und Geschäftsführer Leo Eckstein bleiben unverändert mit je 20 Prozent beteiligt. Bei Afinum wird die Transaktion von Michael Hüsken und Burkhard von Wangenheim betreut.
Ziel der Transaktion sei es laut Afinum, die Gesellschafterstruktur zu vereinfachen und die Eigenkapitalbasis des Unternehmens zu stärken. Ob das PE-Haus bei der Transaktion die Mehrheit an Meridian Spa übernommen hat, wollte Afinum gegenüber FINANCE nicht beantworten. Bei Investments aus dem Wachstumskapitalfonds verspricht Afinum den Altgesellschaftern üblicherweise die Beibehaltung der unternehmerischen Führung sowie die Möglichkeit, zu einem späteren Zeitpunkt die Anteile zurückzukaufen.
In der Regel liegen die Eigenkapitaltickets im AF Eigenkapitalfonds zwischen 5 und 30 Millionen Euro. Marktkreisen zufolge soll Afinum einen „zweistelligen Millionenbetrag“ im mittleren Bereich der Spanne in Meridian Spa investiert haben. Wenn das Wachstum es erfordern sollte, könnte Afinum laut der Fondsstatuten Meridian aber auch noch weitere Mittel bereitstellen.
Meridian Spa hat 2013 Mittelstandsanleihe begeben
Insgesamt betreibt Meridian Spa acht Wellness-Center, fünf davon befinden sich im Hamburg. Weitere Standorte sind Kiel, Frankfurt und Berlin. Die neu eröffneten Standorte in Frankfurt und Hamburg-Barmbek sollen zunächst voll hochgefahren werden, bevor neue Standorte eröffnet werden.
Meridian Spa war in den vergangenen Jahren auch am Kapitalmarkt aufgetreten. Zuletzt 2013 hatte der Konzern einen zwar börsennotierten, aber nicht gerateten Mini-Bond im Volumen von 10 Millionen Euro vor allem bei seinen Kunden platziert, der frühestens 2019 gekündigt werden kann. Der Kurs lag zuletzt um Par. Ende 2015 läuft ein weiterer Mini-Bond im Volumen von 4,6 Millionen Euro aus.
Für Afinum ist es nach Altendorf, Altmeier, Orwo, Görtz und Thonet das sechste Investment aus dem Fonds. Ein weiteres soll in Kürze abgeschlossen werden, wie Afinum bestätigte. Wie stark der Fonds bereits ausinvestiert ist, wollte Afinum hingegen nicht beantworten. Nach einem etwas schleppenden Start willsich das Private Equity-Haus bei seinen Investoren um eine Verlängerung der Investitionsperiode bemühen, wie FINANCE aus Marktkreisen erfuhr.