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Gerresheimer kauft Bormioli Pharma von Triton

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Gerresheimer kauft ein italienisches Unternehmen zu. Foto: Timon - stock.adobe.com
Gerresheimer kauft ein italienisches Unternehmen zu. Foto: Timon - stock.adobe.com

Gerresheimer kauft in Italien zu. Das Düsseldorfer Unternehmen erwirbt über seine Tochtergesellschaft Gerresheimer Glas GmbH die Bormioli Pharma Group beziehungsweise deren Dach-Holding Blitz Luxco von Triton, wie beide am Donnerstagmorgen bekannt gaben. Der Private-Equity-Investor Triton hatte Bormioli Pharma bei einem Carve-out im Jahr 2017 übernommen.

Das italienische Unternehmen vertreibt pharmazeutische Primärverpackungen aus Glas und Kunststoff sowie Verschlusslösungen, Zubehör und Dosiersysteme und verfügt damit laut Gerresheimer über ein „komplementäres Produktportfolio“. Bormioli Pharma erwirtschaftete zuletzt einen Umsatz von rund 370 Millionen Euro und eine Adjusted-Ebitda-Marge von rund 21 Prozent.

Gerresheimer finanziert Deal mit Bridge Loan

Dem Kaufpreis liege ein ermittelter Unternehmenswert von rund 800 Millionen Euro zugrunde, teilt Gerresheimer mit. Dies entspreche einem Adjusted-Ebitda-Multiple von rund 10. Die Transaktion werde vollständig in bar bezahlt und durch einen Bridge Loan mit zweijähriger Laufzeit finanziert, teilte Gerresheimer-CFO Bernd Metzner mit. Der Spread der Brückenfinanzierung liegt im Schnitt 100 Basispunkte über Euribor. Finanziert wird die Transaktion von einem Bankenkonsortium aus Unicredit, Commerzbank und LBBW.

Der Leverage wird kurzfristig höher sein und im mittleren bis hohen Bereich des 3-fachen bereinigten Ebitda liegen, soll aber ein Jahr nach dem Closing wieder unter diesen Wert fallen, teilte Gerresheimer mit.

Gerresheimer baut neuen Geschäftsbereich auf

Mit der Transaktion soll bei Gerresheimer der neue Geschäftsbereich Moulded Glass entstehen. Dieses Segment, auf das rund ein Drittel des geplanten Umsatzes entfallen wird, soll die bestehenden Bereiche Containment Solutions und Delivery Systems ergänzen. Das kombinierte Moulded-Glass-Geschäft würde pro forma 2024 einen Umsatz von rund 750 Millionen Euro bei einer Ebitda-Marge von rund 21 Prozent vor Synergien erzielen.

Gerresheimer erwartet durch die Übernahme kurz- und mittelfristig Synergien in Höhe von 3 bis 5 Prozent des Unternehmensumsatzes. „Wir gehen davon aus, dass zwei Jahre nach dem Closing bereits 65 bis 70 Prozent der Synergien realisiert sein werden“, kommentiert CFO Metzner. Der Deal soll im vierten Quartal dieses Jahres abgeschlossen werden.

Eva Brendel ist Redakteurin bei FINANCE und DerTreasurer. Sie hat Kommunikationswissenschaft, VWL und Politik in Bamberg und Jena studiert. Neben dem Studium arbeitete Eva Brendel als freie Nachrichtenmoderatorin bei einem Lokalsender und moderierte eine eigene Podcast-Reihe.