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PE-Investor Nordic Capital übernimmt Mehrheit an GHD

Neuer Eigentüner für den Pflegedienstleister GHD: PE-Investor Nordic übernimmt die Anteile von IK.
Thinkstock / Getty Images

Tertiary Buy-out bei GHD: Die Mehrheit an dem norddeutschen Gesundheitsdienstleister geht vom PE-Investor IK Investment Partners (früher Industri Kapital) in die Hände von Nordic Capital. Nach Barclays PE (heute: Equistone) ist Nordic damit der dritte Private-Equity-Eigentümer von GHD innerhalb von sieben Jahren.

Wie FINANCE aus Finanzkreisen erfuhr, lag der Kaufpreis bei etwas über 500 Millionen Euro. Dies entspricht einem Ebitda-Multiple von rund 11 Mal. Minderheitseigentümer und CEO Andreas Rudolph, der das Unternehmen 1993 gegründet hatte, bleibt laut Mitteilung weiterhin ein wichtiger Anteilseigner. Er soll wie schon zuletzt weiterhin mit rund 20 Prozent an GHD beteiligt bleiben. Beim Einstieg von IK lag die Beteiligung des als Handballsponsors bekannt gewordenen Rudolph bei 40 Prozent, diese war jedoch durch die allein von IK finanzierten Add-On-Akquisitionen verwässert worden.

Mit dem Exit bei GHD nutzte IK offenbar die Gunst der Stunde: „Wir wollten eigentlich erst in einem Jahr verkaufen“, sagte IK-Partner Detlef Dinsel. „Aber dann hat GHD das Interesse mehrerer Finanzinvestoren auf sich gezogen.“

Der PE-Investor hatte die Mehrheit an GHD im Jahr 2010 von Barclays PE übernommen. Der Kaufpreis soll damals 320 Millionen Euro betragen haben. Gründer Rudolph hatte die Mehrheit an GHD 2007 an den britischen PE-Investor verkauft.

PE-Investor IK finanzierte GHD zahlreiche Übernahmen

Unter der Ägide des schwedischen PE-Investors IK hat sich der Umsatz des Gesundheitsdienstleisters aus der Nähe von Hamburg von 284 Millionen Euro auf rund 485 Millionen Euro erhöht. Aus dem genannten Kaufpreismultiplikator ergibt sich für das Ebitda eine Größenordnung von 45 bis 50 Millionen Euro.  Wichtigstes Geschäftsfeld ist mit einem Umsatzanteil von 75 Prozent der Bereich ambulante Pflege. Die Perle im Portfolio ist das Onkologiegeschäft. Dieses baute GHD mithilfe der Finanzierung von IK in den vergangenen Jahren aus. Bei GHD hat IK seinen Eigenkapitaleinsatz in gut drei Jahren verdoppelt, wie FINANCE erfuhr.

Für IK ist es bereits der zweite Exit im deutschen Markt innerhalb von nur einer Woche: Der PE-Investor hat jüngst den Feuerlöscher-Hersteller Minimax verkauft und damit den bislang größten deutschen Private Equity-Deal im Jahr 2014 realisiert. Dort erzielte IK ein Money Multiple von 2,3 Mal. IK führte die Transaktion ohne M&A-Beratung durch, Nordic Capital wurde von JP Morgan und Goldman Sachs beraten. Im Oktober 2013 hatte IK seinen 7. Fonds mit einem Volumen von 1,4 Milliarden Euro geschlossen.

Nordic Capital will die Wachstumsstory von GHD nun fortschreiben. Im deutschen Gesundheitsmarkt war der PE-Investor zuletzt insbesondere durch Investitionen in Unternehmen wie Convatec, Atos Medical und Permobil aktiv.

desiree.backhaus[at]finance-magazin.de

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