Private-Equity-News: Altor, Capiton, DBAG

Insolvente Altor-Beteiligung Oceansapart findet Käufer Altor verkauft die insolvente Beteiligung Oceansapart an das Mannheimer Socken- und Wäschelabel Snocks. Das gab der Insolvenzverwalter Florian Linkert von BBL Brockdorff bekannt. Die übertragende Sanierung erfolgte am 1. November mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens. Teil des Asset Deals ist der operative Geschäftsbetrieb des Online-Shops, das Warenlager sowie die derzeit 24 Beschäftigten. Oceansapart beziehungsweise die dahinterstehende Firma Rise Up Fashion wurde 2017 in Berlin gegründet und stellt Sportbekleidung her. Im vergangenen Geschäftsjahr erzielte das Unternehmen mit 130 Mitarbeitern rund 65 Millionen Euro Umsatz. Die Berliner mussten Mitte Juli dieses Jahres Insolvenz anmelden, weil eine Finanzierung ausgeblieben war. Während des vorläufigen Insolvenzverfahrens wurden verschiedene Restrukturierungsmaßnahmen umgesetzt. Dazu gehörten laut Insolvenzverwalter Linkert Sparmaßnahmen sowie ein „deutlicher“ Personalabbau auf ein Kernteam. Den Verkaufsprozess begleiteten M&A-Berater von Pluta. Info Die wichtigsten News aus der deutschen M&A- und Private-Equity-Szene fassen wir regelmäßig im „FINANCE M&A und Private Equity Briefing“ zusammen. Sie möchten aktuelle Deals und Personalia sowie Analysen, Interviews und exklusive Hintergrund-Stories aus der Community direkt in Ihr Postfach bekommen? Dann melden Sie sich hier für unseren kostenlosen Newsletter an! Capiton mit Exit an Viessmann und Add-on Capiton hat die Beteiligung Gritec (ehemals Betonbau) an Viessmann verkauft. Das Unternehmen wurde 1963 gegründet und hat seinen Hauptsitz im baden-württembergischen Waghäusel. Gritec versteht sich als Lösungsanbieter für schlüsselfertige Technikgebäude und -stationen für Energie-, Wasser- und Industrie-Infrastruktur in Deutschland. Mit dem Zukauf wollen die Allendorfer ihr Portfolio unter anderem um hochwertige Transformatorlösungen erweitern. Deloitte, Boston Consulting Group, ERM, Milbank und Flick Gocke Schaumburg haben Capiton beim Exit begleitet. Houlihan Lokey und Honert unterstützten Gritec. Viessmann wurde von Rödl & Partner beraten. Capiton hatte die Beteiligung erst im Jahr 2022 erworben. Darüber hinaus hat Capiton ein Add-on für das Portfoliounternehmen Raith erworben. Bei dem Zukauf handelt es sich um das dänische Tech-Unternehmen Xnovo, einem Spin-out der Technischen Universität Dänemark. Das Unternehmen entwickelt 3D-Bildgebungswerkzeuge für Anwendungen in den Bereichen Ingenieurwesen, Materialien und Geowissenschaften. Raith ist bereits seit 2016 ein Portfoliounternehmen von Capiton. Im Februar 2023 hat der Berliner Finanzinvestor das Tech-Unternehmen in das Continuation-Vehikel „Quantum“ transferiert. DBAG schließt Wachstumskapitalfonds bei 250 Millionen Euro Closing bei der Deutschen Beteiligungs AG (DBAG): Die Frankfurter haben ihren vierten Wachstumskapitalfonds ECF (Expansion Capital Fund) bei 250 Millionen Euro geschlossen. Die neue Fondsgeneration ist damit mehr als doppelt so groß wie ihr Vorgänger aus dem Jahr 2017, der 106 Millionen Euro erreichte. Aus dem Fonds will die DBAG mehrheitlich in familiengeführte Mittelständler investieren. Das initiale Investitionsvolumen soll zwischen 10 und 40 Millionen Euro liegen. Darüber hinaus können die Frankfurter Kapitalerhöhungen, zum Beispiel für Add-ons, von bis zu 60 Millionen Euro vornehmen. Aus dem jüngsten Wachstumskapitalfonds hat die DBAG bereits fünf Investments getätigt: AOE, Promik, Unity, Avrio und TBD Technische Bau Dienstleistungen. Für den laufenden ECF-Fonds wollen die Frankfurter nun noch bis zu fünf weitere Beteiligungen übernehmen. Weitere Fundraising-Neuigkeiten Der Debt-Fonds Bright Capital hat das Fundraising für seinen dritten europäischen Kreditfonds gestartet. Der Fonds soll nach Artikel 8 klassifiziert sein und Kapital für Unternehmen in der DACH-Region sowie in den Benelux- und weiteren nordeuropäischen Ländern bereitstellen. Bright Capital finanziert vornehmlich „Buy & Build“-Projekte von Private Equity und ist auf den Lower Midmarket spezialisiert. In den vergangenen drei Jahren hat der Debt-Fonds insgesamt 300 Millionen Euro an Kapital bereitgestellt. Als Placement Agent fungierte Placecap. Mehr zum Thema Verdane gelingt Fonds-Closing in fünf Monaten 30. Oktober 2024 Verdane ist das dritte Fonds-Closing innerhalb von zwölf Monaten gelungen, gedauert hat der Prozess nur fünf Monate. Der Growth-Investor will vor allem mit der Dekarbonisierung punkten. Blick in den Leveraged-Finance-Markt Der europäische Leveraged-Loans-Markt hat im September wieder angezogen: Wie der neue „Debt Market Newsletter“ von MCF Corporate Finance zeigt, erreichte das Deal-Volumen 19 Milliarden Euro – nach 13 Milliarden Euro im September 2023. Außerdem zeichnet sich schon jetzt ab, dass der Leveraged-Loans-Markt 2024 im Vergleich mit dem Vorjahr deutlich aktiver ist, mit einem Wachstum von mehr als zwei Drittel. Der Großteil der Transaktionen entfiel dabei auf Private-Equity-Investoren. Sie waren bis einschließlich September 2024 für 185 Milliarden Euro Transaktionsvolumen verantwortlich, was nahezu einer Verdopplung im Vorjahresvergleich entspricht, so MCF. Hauptfinanzierungsanlass waren in diesem Jahr Refinanzierungen mit 74 Prozent Marktanteil. Add-on-Transaktionen machten 11 Prozent des Marktes aus, klassische Leveraged-Buy-out-Finanzierungen hingegen lediglich 8 Prozent. Der aktivste europäische Markt gemessen am Volumen ist weiterhin Großbritannien, Deutschland und Frankreich folgen auf Platz zwei. Die meisten Transaktionen fanden hingegen in Frankreich, Spanien und Italien statt. Info Sie haben auch von Deals, Personalien, Fundraising oder sonstigen spannenden Gerüchten aus der deutschen Private-Equity-Szene gehört? Dann schreiben Sie uns gerne an olivia.harder[at]finance-magazin.de Ambivalentes Pricing am Leveraged-Finance-Markt Finanzierer sind weiterhin sehr risikobewusst, trauen sich aber auch wieder mehr, zeigt der MCF-Newsletter: Die durchschnittlichen Leverage-Levels liegen in der zweiten Jahreshälfte 2024 bei rund 5x Ebitda. Auch beim Pricing scheint sich der Markt wieder leicht zu entspannen, allerdings nicht durch die Bank weg: Für einen Term Loan B mussten Unternehmen im dritten Quartal im Schnitt 396 Basispunkte einkalkulieren, im zweiten Quartal waren es noch rund 416 Basispunkte. Term Loan As sind hingegen wieder teurer geworden, im Schnitt zahlten Unternehmen mit 350 Basispunkten 79 Basispunkte mehr als im Vorquartal. Die jüngsten Zahlen für Unitranches zeigen ebenfalls einen Anstieg: Im zweiten Quartal kostete diese im Schnitt 590 Basispunkte, 60 mehr als im ersten Quartal 2024. Zu den prominenteren Deals der vergangenen Wochen zählt MCF unter anderem die Übernahme von Perbility durch Rivean Capital, Verkäufer war Main Capital Partners. Die Akquisition mit einem Fremdkapitalanteil von 100 Millionen Euro finanzierte Bridgepoint. Außerdem schloss Cinven eine 180 Millionen Euro schwere Refinanzierung für die Beteiligung Thinkcell ab. Die Marge für den Term Debt betrug 450 Basispunkte. Mehr zum Thema Main Capital Partners stemmt vierten Exit in diesem Jahr 22. Oktober 2024 Der Investor Main Capital Partners verkauft den HR-Software-Anbieter Perbility an Rivean Capital – und stemmt damit den vierten Exit des Jahres. Auch die Entwicklung des Assets kann sich sehen lassen. Private-Equity-Personalia Andres Middelschulte hat Arev Partners nach rund zwei Jahren wieder verlassen. Das teilte der Private-Equity-Manager seinem Netzwerk auf „Linkedin“ mit. „Ich suche aktiv neue Opportunitäten, die zu meinen Erfahrungen, meinen Fähigkeiten und meinem Netzwerk passen“, so Middelschulte in seinem Post. Er war im September 2022 als Managing Director zu Arev gekommen, um den DACH-Markt abzudecken. Zuvor arbeitete er bei IK Partners. Seine Karriere startete Middelschulte in der Beratung, unter anderem bei KPMG, Barclays und Lincoln International. Mehr zum Thema Private-Equity-Investor Axcel eröffnet Büro in Deutschland 31. Oktober 2024 Mit Axcel betritt der nächste neuer Player den deutschen Private-Equity-Markt. Deutschlandchef wird der Ex-Cinven-Manager Jan-Nicolas Garbe. Das sind die Pläne des skandinavischen Investors. Weitere Private-Equity-News Erster Deutschland-Deal aus dem neuen Nachhaltigkeitsfonds von Argos Wityu: Der Finanzinvestor kauft den Hünfelder Spezialisten im Bereich Textilvermietung und Wäschereidienstleistungen Lavatio. Verkäufer ist Ufenau Capital Partners. Neben Argos Wityu investieren auch das Management und BNP Paribas als Co-Investor. Die Transaktion will Argos Wityu bis Ende des Jahres abschließen. Ein gemeinsames Ziel ist es, die nachhaltige Transformation zu beschleunigen. Dies soll unter anderem mit nachhaltigeren Textilien, einem höheren Anteil grüner Energie sowie einem effizienteren Einsatz von Wasser und Waschmittel gelingen. Als Berater bei dem Deal fungierten Bluemont, H&Z, Rödl & Partner, Oppenhoff & Partner, Poellath, Clearwater und MRH Trowe. Mehr zum Thema Private-Equity-Investor Argos Wityu will Impact-Fonds auflegen 19. September 2022 Argos Wityu springt auf den ESG-Trend in der Private-Equity-Branche auf und will einen Impact-Fonds auflegen. Das Besondere: Werden bestimmte ESG-Ziele nicht erreicht, reduziert sich der Carry für die PE-Manager. Hannover Finanz hat eine Task Force für das Thema Value Creation ins Leben gerufen. Diese heißt „HF Performance Partners“ (HFP) und soll alle Portfoliounternehmen systematisch bei der Wertsteigerung unterstützen. Hierfür suchen die Hannoveraner auch „exzellente Leute“, wie Managing Partner Sascha Haghani auf „Linkedin“ bekanntgegeben hat. Gimv reicht den ambulanten Reha-Spezialisten Rehaneo an Fremman Capital weiter. Gründer und CEO Bruno Crone und Mitgründer und COO Christoph Dühr haben sich an der Transaktion rückbeteiligt und bleiben auf ihren Positionen. Den Deal will Gimv im ersten Quartal 2025 abschließen. Der Finanzinvestor hatte Rehaneo 2020 erworben und seitdem 13 Unternehmen mit 23 Standorten integriert. In Göttingen haben die Münchener sogar ein eigenes Zentrum aufgebaut. Heute beschäftigt Rehaneo nach eigenen Angaben mehr als 1.000 Mitarbeiter. Astera Legal hat Fremman bei der Finanzierung beraten, die der Debt-Fonds Ares stellt. Letzterer wurde dabei von Latham & Watkins unterstützt. Die Due Diligence für Gimv hat Eight Advisory übernommen.

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